Nach einer längeren Pause wird die Editing Challenge der Deutschen Fotografischen Akademie fortgesetzt. Am 27. Mai 2024, 19 Uhr, stellen Paul Spehr und Wolfgang Zurborn ihre Buchentwürfe mit den Arbeiten von Tim Gassauer aus der Serie „Lüderitz“ online vor und diskutieren die Ergebnisse mit dem Fotografen und den Zuschauern.
Die Fotobuchprofis Paul Spehr und Wolfgang Zurborn stellen im Rahmen eines kostenlosen Zoom-Talks Schritt für Schritt vor, wie sie zu ihren Buchedits gekommen sind. Bei allen bisherigen Editing Challenges der DFA ist schon sehr anschaulich beschrieben worden, wie sehr die Lesweise fotografischer Bilder abhängig ist von der Zusammenstellung in einem Buch und wie unterschiedlich die Wahrnehmung unserer Lebenswelt dabei sein kann.
Die Arbeit „Lüderitz“ spielt an zwei Orten, zwischen denen rund 12.000 Kilometer liegen und die doch den gleichen Namen tragen: Lüderitz im Norden Sachsen-Anhalts und Lüderitz im Südwesten Namibias. Ersteres ist der Ursprung der Familie von Lüderitz, aus welcher später der Kaufmann Adolf Lüderitz hervorging. Dieser legte 1884 durch einen betrügerischen Landerwerb den Grundstein für die folgenreiche Kolonisierung des heutigen Namibias. Ausgangspunkt dafür war ein Ort, der nach ihm selbst benannt ist: Lüderitz. Dieses sollte fortan neue Heimat für deutsche Siedler sein, die den kolonialen Versprechungen nach Geld und Lebensraum in das damalige „Deutsch-Südwestafrika” folgten.
Für den Buchentwurf hat Gassauer ausschnitthafte, stark verdichtete Aufnahmen von Landschaften, Architekturen und Portraits mit Archiv-Fotografien beider Orte eingereicht. Er lebt und arbeitet in Berlin. An der Ostkreuzschule für Fotografie studierte er in der Abschlussklasse von Göran Gnaudschun. Zuvor absolvierte er ein Studium der Kommunikations- und Politikwissenschaften an der Freien Universität in Berlin.
Zoom Link:
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