Insgesamt 178 Galerien präsentierten zur 24. Paris Photo im Grand Palais Ephémère Arbeiten von 863 Künstler, darunter 34 % Künstlerinnen. Unter den zahlreichen Besuchern waren Vertreter von mehr als 110 Museen und Kunstinstitutionen, darunter viele aus den USA und Asien.
Strenge Kontrollen der in Frankreich obligatorischen Impfnachweise und strikte Maskenpflicht machten die Paris Photo trotz der andauernden Pandemie möglich, und das Publikum nahm die Umstände bereitwillig in Kauf. Nach dem Corona-bedingten Ausfall der Paris Photo 2020 wurde die wohl bedeutendste Fotokunstmesse weltweit im November jedenfalls zum lang erwarteten internationalen Rendezvous der Fotoszene und machte Paris einmal mehr zur Hauptstadt der Fotografie.
Der als Ausweichquartier für das wegen Renovierungsarbeiten für einige Jahre geschlossene Grand Palais am Eifelturm eingerichtete Grand Palais Ephémère bietet als Provisorium zwar weniger Raum, aber auch dort trugen die Präsentationen der Aussteller in Museumsqualität zum Erfolg der Paris Photo für Sammler, Kunstinstitutionen und die breite Öffentlichkeit bei. In den Online Viewing Rooms der Fotokunstmesse präsentierten insgesamt 199 Aussteller aus 30 Ländern Fotoarbeiten von Klassikern des 19. und 20. Jahrhunderts bis zu aktuellen Positionen künstlerischer Fotografie.
Unter den Galerien waren in diesem Jahr 29 Erst-Aussteller. Außerdem wurden 17 Einzelausstellungen und zehn Gruppenausstellungen präsentiert.
Aus Deutschland kamen mit 19 Galerien immerhin 13 Prozent der Aussteller an die Seine, allerdings vorwiegend Kunsthändler aus den beiden Städten Köln und Berlin, wie: Bene Taschen, Carlier Gebauer, Daniel Blau, Jörg Maass, Julian Sander, Kicken, Klemm’s, Kominek, Kornfeld, Loock, Parrotta, Persons Projects, Robert Morat, Thomas Zander und van der Grinten. Ausnahmen bildeten die Bochumer Galerie M, Judith Andreae aus Bonn und die Galerie Anita Beckers, Frankfurt.
Unter den 19 Einzelpräsentationen waren unter anderem Ausstellungen mit Bildern der deutschen Fotografen Jürgen Schadeberg, Axel Hütte, Gottfried Jäger und Herbert List zu sehen.
Der Buchsektor vereinte einmal mehr eine internationale Auswahl an einzigartigen und seltenen Editionen sowie Künstlerbüchern, unter anderem von Kehrer, Kerber, Taschen und Hartmann Books. Bei den zahlreichen Signierstunden hatten die Besucher die Gelegenheit, zahlreiche, teils prominente Künstler zu treffen und signierte Werke zu erwerben.
In diesem Jahr wurden mehr als 300 Buchsignierungen auf der Messe angeboten, hauptsächlich im Bereich Editionen, mit Künstlern wie Antoine d’Agata, Mohamed Bourouissa, Sophie Calle, Raymond Depardon, Claudio Edinger, Bruce Gilden, Paul Graham, Susan Meiselas, SMITH, Mario Testino, Paolo Ventura, Alex und Rebecca Norris Webb, Sabine Weiss, Paolo Pellegrin und vielen weiteren mehr.
Der Ausstellungsbereich Curiosa war aufstrebenden Künstlern gewidmet und wurde in diesem Jahr von Shoair Mavlian, der Direktorin von Photoworks kuratiert. Sie stellte eine Auswahl von 20 künstlerischen Projekten vor, die neue Trends in der zeitgenössischen fotografischen Praxis aufzeigten.
Zu den Besonderheiten der französischen Fotoszene gehört die Beteiligung diverser großer Marken. Partner der Paris Photo waren der Finanzdienstleister JPMorgan, der Einblick in fotografische Positionen seiner Chase Art Collection gab, BMW, Ruinart und Estée Lauder mit dem Pink Ribbon Photo Award ebenso wie die Modehäuser Chloé, Mugler und Balmain mit The Together Project. Whitewall präsentierte einen Masterprint des preisgekrönten Motivs Ottomane-I von Mona Schulzek.
Die nächste Paris Photo findet vom 10. bis 13. November 2022 statt.
www.parisphoto.com