Zwischen dem 26. August und 3. September fand die dritte Ausgabe der Berlin Photo Week statt, an der nach Angaben der Veranstalter knapp 10.000 Besucher teilnahmen.
Nach über 30.000 Besuchern der letzten Berlin Photo Week, die 2019 im Kraftwerk Berlin stattfand, machte in diesem Jahr unter anderem die aktuelle Corona-Situation und das zeitweise nicht optimale Wetter den Veranstaltern zu schaffen, zu deren Gesellschaftern die Messe Berlin mit ihrer Internationalen Funkausstellung, IFA, gehört.
Anstelle der – wie ursprünglich vorgesehenen – Event-Location Arena, die durch Berlins größtes Corona-Impfzentrum blockiert wurde, fand die BPW auf dem R.A.W. Gelände im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg statt. In diesem ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerk, neben Etablissements wie dem „Suicide Club“ und der Bar „Zum schmutzigen Hobby“, hofften die BPW-Macher auf die bis zu 30.000 Menschen, die an normalen Sommerwochenenden ohnehin pro Tag das Gelände besuchen.
Geboten wurden im dortigen Freibad Haubentaucher und dem benachbarten Cassiopeia Club Vorträge ebenso wie Workshops, Portfolio-Sichtungen und Fototouren durch die Stadt. Außerdem stellten Marken wie Sony, Panasonic, Nikon und WhiteWall aus. Falk Friedrich und Stephan Volk von Leica: „Wir danken der Berlin Photo Week für ihren Mut, die professionelle Organisation und für die Gestaltung eines modernen und abwechslungsreichen Programms.” Zu diesem gehörten außerdem zwei Ausstellungen, die in den Ausstellungshäusern Grisebach und Chaussee 36 Werke der Fotografen George Hoyningen-Huene und Heinz Hajek-Halke präsentierten, welche noch bis zum 25. September 2021 zu sehen sind.
Dr. Matthias Harder, Direktor und Kurator der Berliner Helmut Newton Stiftung: „Die diesjährige Berlin Photo Week war auch in ihrem Ausweichquartier Haubentaucher absolut einen Besuch wert und rundum sehr gut organisiert. Ich selbst war Talkgast auf einem interessant besetzten Panel“.
Kritischer fällt das Fazit von Freelens-Vorstandsmitglied Rainer F. Steußloff zur Photoweek aus: „Gestern ging sie im Haubentaucher schon zu Ende und das mit viel Wasser von oben. Neben Kameraherstellern und einigen Verbands-, Buch- und Magazinständen, gab es bereits bekannte Ausstellungen sowie Vortrags- und Diskussionsprogramme. Hier wurde viel über Technik und ein wenig über Inhalte gesprochen. Manche Hersteller verfielen in die alten Photokina-Muster, indem sie Besucher mit ihrer Technik auf Models losließen. Ob im Trockenen oder unter Wasser im Pool, junge Damen waren umringt von Hobbyfotografen.“
Nach der Erfahrung der BPW als Open Air Event kündigt der Veranstalter für die vierte Ausgabe im Herbst 2022 an, doch wieder die ursprünglich vorgesehene Arena Berlin als Location nutzen zu wollen. Ein genaues Datum wird noch nicht genannt. Erklärtes Ziel der Consumer Electronics Messe IFA, die normalerweise Anfang September stattfindet, ist es jedoch die Produktkategorie „Imaging“ stark ausbauen zu wollen. Unter diesem Begriff verstehen die Berliner Messemacher dabei nicht nur klassische Fotoprodukte, sondern bildgebende Verfahren in der Medizintechnik, beim autonomen Fahren, in der KI und in vielen anderen Bereichen. Neben diesem B2B Geschäft auf der IFA soll im Rahmen der Berlin Photo Week abseits des Messegeländes Teilnehmern in einem „Fun Place“ und in Kombination mit zahlreichen über die Stadt verteilten „Satelliten“-Standorten eine Mischung aus Foto-Aktionen sowie Community-Treffen geboten werden.