Im Rahmen der neuen ProfiFoto Masterclass gab der internationale Porträt-Fotograf Anatol Kotte in Kooperation mit LEICA Einblick in sein kreatives Schaffen und ließ Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Tag lang in seine Karten schauen.
Nach der ersten ProfiFoto Masterclass mit Kristian Schuller bot der Workshop mit Anatol Kotte erneut die Chance, einen renommierten Top-Fotografen bei der Arbeit zu erleben und wertvolle Tipps und Tricks für die eigene Fotografie mitzunehmen. Teilnehmer Torge Koczorowski: „Der Workshop mit Anatol Kotte war eine einmalige Chance, einem so versierten Fotografen bei der Arbeit über die Schulter schauen zu dürfen. Dieser Workshop war exzellent organisiert und fand im Leitz Park in Wetzlar einen würdigen Rahmen.“
Als Location stand das professionell ausgestattete Leica Fotostudio zur Verfügung. Anatol Kotte: „Die Kameras reize ich oft bis zum Anschlag aus. Schwierigste Lichtverhältnisse, alles ist möglich, die Leica Kameras sind perfekt“, wovon sich auch die Teilnehmer überzeugen konnten, denen Leica Equipment nach Wahl zur Verfügung stand.
Workshop-Teilnehmer Steffen Riese: „Die Masterclass hat meine (hohen) Erwartungen voll erfüllt. Anatol ist es gelungen, seine Begeisterung für die Fotografie gut zu vermitteln, so dass ich einen sehr guten Einblick in seine Denk- und Arbeitsweise bekommen habe. Neben vielen praktischen Tipps hat mir der Tag viel Inspiration für meinen eigene Herangehensweise im Bereich der Fotografie gegeben.“
Dabei warf Anatol Kotte im Rahmen der Masterclass grundsätzliche Frage auf: Was macht ein Bild zur Ikone? Und auch: wie macht ein Bild aus Menschen Ikonen? Antoon van Happen: „Anatol Kotte hat seine Begeisterung, seine Passion für Fotografie mit uns geteilt. Das hat ansteckend gewirkt. Es war nicht so sehr ein Technik-Workshop. Anatol hat vielmehr versucht, uns seine Arbeitsweise, seine Philosophie zu vermitteln.“
Denn kaum jemand weiß besser als Kotte, wie man Portraits von Politikern, Schauspielern oder Musikern so fotografiert, dass sie regelmäßig in den wichtigsten Magazinen der Welt erscheinen.
Workshop-Teilnehmer Sven Krause: „Anatol Kotte ist Profi durch und durch, das vermittelte er auch in Wetzlar. Er brennt mit allen Facetten seiner Persönlichkeit für die Fotografie. Wir bekamen spannende Einblicke in seinen Erfahrungsschatz aus über 40 Jahren Fotografie. Kotte zeigte ein praktisches und variables Lichtsetup, das brillante Bilder ermöglicht und mit vertretbarem Aufwand nahezu überall realisiert werden kann, den sicheren Umgang mit Modellen, den unkomplizierten Outdoor-Einsatz von Reflektoren und seine detaillierte RAW-Bearbeitung. Wir wurden Zeugen seines über Dekaden elaborierten Workflows. Ein besonderer Workshop; gemeinsam mit den Modellen Andrea Lüdke und Francisco Perez de los Santos, Petra und Thomas Gerwers von ProfiFoto und dem Leica-Team kam eine fröhliche, kreative Stimmung auf, in die ich gerne eingetaucht bin. Zurück gekehrt bin ich mit neuen Impulsen, Profitricks und coolen Bekanntschaften rund um die Fotografie.“
Unter den wichtigsten Bildern Anatol Kottes aus drei Jahrzehnten sind Portraits von Politikern und Politikerinnen, berühmten Schauspielern oder Musikerinnen: Angela Merkel ist dabei, Helmut Schmidt, Geraldine Chaplin und Miss Piggy, das wohl berühmteste Schwein der Welt.
Teilnehmer Jürgen Bode: „Ich bin von Anatol Kotte begeistert. Während des ProfiFoto Workshops entwickelte sich ein freundschaftlicher respektvoller fotografischer Austausch, auch das persönliche Interesse von Anatol an jedem Einzelnen war zu spüren. Er nahm uns mit in seinen Workflow bei Porträtaufnahmen und zeigte, wie er das „Kottegrau“ einsetzt. Ich hätte ihm noch stundenlang zu hören können, über sein Leben und seine Entwicklung in der Fotografie …“.
Anatol Kotte kommt Prominenten in seinen Bildern unglaublich nahe. Doch „wenn du die besten Objektive der Welt hast, willst du auch nah ran“, sagt er fast entschuldigend. Die Porträtierten protestieren nicht selten: „Das ist jetzt aber nah genug!“ Kommt ein solcher Satz von Angela Merkel, ist dies eine Herausforderung und auch Kotte muss sich sputen. 120 Sekunden hatte sie ihm beim letzten Shooting zugestanden. 180 wurden schließlich daraus. Aber auch das ist natürlich sehr wenig für ein besonderes Bild, das die weltberühmte deutsche Kanzlerin ganz anders zeigt, als man sie kennt. Ein Bild, das hinter die Fassade blicken lässt, hinter das bekannte PR-Gesicht. Für solche Bilder müsse er, sagt Kotte, oft erahnen, wie das Gegenüber getaktet ist, und dann asynchron auslösen – es gehe immer um die „Hundertstelsekunde vor dem offiziellen Bild“, die er erwischen müsse.
Stefan Gregor: „Als Reportagefotograf muss ich im Regelfall mit dem leben, was das jeweilige Motiv im Augenblick der Aufnahme hergibt, meist sind die Möglichkeiten zur Einflussnahme begrenzt. Zudem widerspricht eine allzu deutliche Einflussnahme der journalistischen Ethik. Anatol hat mich persönlich durch seine Art, wie er Portraits angeht und wie er zum „richtigen Schuss“ kommt, inspiriert, wie ich Bilder von Menschen auch machen kann. Vor allem seine Reduktion der Technik auf das Wesentliche (passte zufällig auch recht gut zu Leica …) kommt meiner Vorstellung von Fotografie sehr entgegen. Er ist ein toller Lehrer (im positivsten Sinne des Wortes) und ein großer Motivator.“
Matthias Ibeler: „Anatol Kotte hat eindrucksvoll geschildert, das er `keep it simple´ und `Alles ist möglich´ unter einen Hut bekommt. Spannende Geschichten und Anregungen in einem perfekten Leica Umfeld, das nicht zu toppen ist“, so der Masterclass Teilnehmer.
Anatol Kotte, geboren am 5. Juli 1963 in Minden als Sohn eines Grafikers und einer Schneiderin, begann 1981 seine Arbeit als Fotoassistent bei den Werbefotografen Horst Wackerbarth, Reinhardt Wolf, Chuck Ealovega und Michael Erhart. In dieser Zeit entwickelte er seine Leidenschaft für Porträts, die sich bis heute durch sein Werk zieht. Sein Interesse für die unmittelbare Darstellung von Menschen findet sich zunächst in Arbeiten für Magazine (unter anderem Tempo und Wiener) wieder. Seit 1990 kamen zur künstlerischen Arbeit Werbeaufträge hinzu – unter anderem für Michael Schirner. Anatol Kotte ist verheiratet, hat vier Töchter und lebt in Hamburg.
Martin Mayer: „Es war ein sehr spannender Tag mit vielen interessanten Eindrücken und vielfältigen Themen. Die Gestaltung fand ich sehr abwechslungsreich und durch den Wechsel zwischen Informationen, Anekdoten und detaillierten Instruktionen zu Bildgestaltung und Lichtsetzung zusammen mit den sehr sympathischen Models hat Anatol bei mir absolute Begeisterung ausgelöst. Das Ambiente rund um Leica hat dann noch das Tüpfelchen auf das i gesetzt. In einem Satz für mich: ein absoluter Wellnesstag für Fotografen!“.
Fotos: Petra und Thomas Gerwers