Die Biennale für aktuelle Fotografie vom 19. März bis 22. Mai 2022 wird von der Niederländerin Iris Sikking kuratiert. Dies gab der Vorstand der Biennale nach einer beratenden Sitzung mit den Direktoren und Leitern der Partnerhäuser der Biennale bekannt.
Die 3. Biennale für aktuelle Fotografie findet an verschiedenen Ausstellungsorten in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg statt.
Iris Sikking (*1968 in Amsterdam) lebt und arbeitet als unabhängige Kuratorin in Amsterdam. Sie ist ausgebildete Fotohistorikerin und Filmeditorin. Bis Mitte der 80er Jahre war sie zudem als DJane in Delft tätig. Als Kuratorin, Autorin und Mentorin fokussiert sie sich auf künstlerische Positionen am Schnittpunkt von Kunst, Fotojournalismus und dokumentarischer Fotografie. Innovative Strategien des Storytellings sowie eine Medien- und Präsentationsvielfalt zeichnen ihre kuratorische Praxis aus.
Seit über fünfzehn Jahren verwirklicht sie international Projekte in enger Zusammenarbeit mit Künstlern, konzipiert thematische Ausstellungen und veröffentlicht Fotobücher sowie Online-Projekte. 2018 war sie Chefkuratorin des Krakow Photomonth Festival. Mit dem Ziel, eine Grundlage für einen breiteren Diskurs über die Fotografie im 21. Jahrhundert zu schaffen, war sie im selben Jahr als Redakteurin am Fotobuch Why Exhibit? Positions in Exhibiting Photographies (Verlag Fw:books, Amsterdam) beteiligt. 2020 ist sie als Ausstellungsberaterin verantwortlich für die Präsentation des Forschungsprojekts Facing Srebrenica and the Future of Memory in Europe bei Framer Framed, Amsterdam. Im Jahr 2021 wird sie für das Nederlands Fotomuseum in Rotterdam eine Ausstellung auf der Grundlage des Archivs des niederländischen Kriegsfotografen Chas Gerretsen und im Fotomuseum Den Haag Tree and Soil, ein Langzeitprojekt von Robert Knoth und Antoinette de Jong, realisieren. Neben ihren kuratorischen Projekten führt sie Portfolio-Reviews durch, ist Mitglied mehrerer Wettbewerbsjurys und sitzt im Beratergremium des renommierten Mondriaan-Fonds. Sie ist zudem Tutorin des BA Photography, Film & The Digital an der School of Art and Design, St. Joost in Breda.
Iris Sikking: „Vom DJing über Filmediting bis hin zum Kuratieren von Fotoausstellungen – vom In-Bewegung-Setzen von Menschen, über das Erzählen von Geschichten bis hin zum Gestalten von ganzen Räumen und Herstellen von Verbindungen zwischen einzelnen Kunstwerken: Für die Biennale möchte ich das Beste aus diesen drei Welten zusammenbringen. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit den internationalen Künstlern und Partnern vor Ort eine Biennale zu entwerfen, die relevante Themen neu befragt. Hierbei wird mich mein langjähriges Interesse am Dokumentarischen leiten. Unserem gemeinsamen Projekt schaue ich mit großer Freude entgegen!“
Sabine Schirra, Vorstandsvorsitzende der Biennale: „Wir freuen uns sehr, dass Iris Sikking die Biennale 2022 kuratieren wird. Sie verfügt über eine umfangreiche Projekt- und vor allem Festivalerfahrung und hat uns als Teamplayerin überzeugt. Wir sind uns sicher, dass sie eine Biennale konzipieren wird, die auf die Gegebenheiten vor Ort reagiert, gleichzeitig einen weiten Blick in die Welt wirft und wichtige aktuelle gesellschaftliche Fragen behandelt – die heute so relevant sind wie nie.“
Die Biennale für aktuelle Fotografie findet seit 2005 alle zwei Jahre in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg statt. Für jede Ausgabe wird ein international renommierter Gastkurator eingeladen, sechs Themenausstellungen auf insgesamt rund 4.500 Quadratmetern Fläche in den wichtigsten Ausstellungshäusern der drei Städte zu entwickeln. Ein vielfältiges analoges und digitales Vermittlungsprogramm für ein großes regionales und internationales Publikum begleitet die Ausstellungen. Darüber hinaus hat sich die Biennale zu einem internationalen Branchentreff für Fotografie-Experten entwickelt. Um die Biennale zu realisieren, arbeiten Kulturveranstalter und -förder der Rhein-Neckar-Region eng mit Künstlern und Partnern aus der ganzen Welt zusammen. Die Biennale verbindet die drei Städte und ihre Kulturinstitutionen in einem Dialog miteinander und hat längst über Deutschland hinaus Modellcharakter erlangt.