Am 16. und 17. Oktober 2020 findet im Museum Folkwang das Symposium Cont·Act! Fotografie und Handlungsmacht statt. Die internationalen Expertinnen und Experten diskutieren über Fotografien als Medien des Kontakts in Situationen des Umbruchs.
Das Programm beinhaltet Vorträge von Ariel Caine (Forensic Architecture) und Tom Holert sowie eine Intervention im Rahmen der Ausstellung 21.lettres.a.la.photographie@gmx.de. Die zweitägige Veranstaltung ist Teil des Stipendienprogramms Museumskuratoren für Fotografie der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und wird von dieser gefördert. Die Teilnahme ist kostenfrei.
In einer Zeit der globalen Ausnahmesituation scheinen Kontakte zu anderen Menschen mit einem steten Risiko belegt. So veranlasst die Pandemie dazu, tägliche Begegnungen immer wieder neu auf mögliche Auswirkungen hin zu befragen. Fotografien treten vor diesem Hintergrund umso klarer als Initiatoren des Austauschs und des Zusammentreffens hervor: Insbesondere in politisch aufgeladenen Kontexten können sie dazu beitragen, Energien sowohl zu bündeln als auch zu unterdrücken. Das Symposium Cont·Act! widmet sich diesen Dynamiken, die Kontakte im Umgang mit und durch Bilder produzieren. Zwölf internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Künstlerinnen und Künstler diskutieren die aktivierenden Eigenschaften von Fotografien sowie deren Teilhabe an Umbruchsituationen.
Die vier Panels der Konferenz beschäftigen sich mit Protestbewegungen, Bildstrategien in Krisenzeiten, (post-)kolonialen Fragestellungen und der fortschreitenden Operationalisierung fotografischer Bilder. Sie berühren damit Thematiken, die unmittelbar aus den politischen wie gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart hervorgehen. Als Keynote Speaker treten Ariel Caine, Mitglied des Londoner Recherchekollektivs Forensic Architecture, und der Berliner Kunstwissenschaftler und Kurator Tom Holert auf, deren langjährige künstlerische und theoretische Arbeit eine breite internationale Anerkennung erfährt. Weitere Vorträge halten Rebekka Grossmann, Franziska Lampe, Sara-Lena Maierhofer, Marie Meyerding, Mira Anelli Naß, Vanessa Oberin, Ana Peraica, Matthias Pfaller, Mona Schubert und Yanai Toister.
Am 17. Oktober 2020 findet in Kooperation mit der Folkwang Universität der Künste zudem eine Intervention in Reaktion auf die anonymen Initiator*innen des Kunstprojekts
21.lettres.a.la.photographie@gmx.de statt, das derzeit im Untergeschoss des Museum Folkwang ausgestellt ist (bis 8. November). Anhand des Mail-Art Projekts werden Fragen nach der Relevanz von Autorschaft aufgeworfen sowie die institutionellen und kommerziellen Rahmenbedingungen von Fotografie thematisiert.
Am 30. Oktober 2020 findet zudem das Symposium Eine Frage der Perspektive – Über transkulturelle und vernetzte Arbeitsweisen der Wüstenrot Stiftung zu den Dokumentarfotografie Förderpreisen 12 im Museum Folkwang statt – u.a. mit Beiträgen von Cana Bilir-Meier, Hannah Darabi, Anna Ehrenstein, Anna-Catharina Gebbers, Gabriele Genge, Boaz Levin, Kerstin Meincke, María Inés Plaza Lazo und Steffen Siegel.
Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung sind ab dem 17. August online verfügbar unter www.museum-folkwang.de.