Mit Besuchererfolgen online wie offline endete die Biennale für aktuelle Fotografie 2020 in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg. Unter den besonderen Bedingungen der Corona-Pandemie ist es der Biennale gelungen, ihren Besuchern während der Schließung der Ausstellungshäuser online ein attraktives Programm zu bieten, das international viel Aufmerksamkeit erhielt und sehr gut genutzt wurde.
Die Biennale für aktuelle Fotografie 2020 wurde am 28. Februar unter dem Titel „The Lives and Loves of Images“ eröffnet. In sechs Häusern untersuchte der englische Kurator David Campany mit sechs thematischen Ausstellungen das Eigenleben von Bildern und unser ambivalentes Verhältnis zur Fotografie. Insgesamt wurden zeitgenössische und historische Arbeiten von rund 70 internationalen Künstlern und Fotografen gezeigt.
In den ersten Ausstellungswochen bis zum 17.3. wurden städteübergreifend rund 10.000 Besucher gezählt. Während der Corona bedingten Schließungen konnten mit einem rasch ins Leben gerufenen digitalen Angebot insgesamt 33.000 virtuelle Besucher erreicht werden. Realisiert wurden kostenfreie virtuelle Rundgänge durch alle sechs Biennale-Ausstellungen, die innerhalb von zwei Wochen entwickelt wurden, sowie virtuelle Live-Führungen, die teilweise in Kooperation mit der Chennai Photo Biennale, Indien, und den Direktoren der teilnehmenden Häuser auf Deutsch und auf Englisch durchgeführt wurden. Insgesamt nahmen rund 750 Personen an den Live-Führungen über eine Videokonferenzsoftware teil. Die Aufzeichnungen der Live-Führungen stehen auf dem YouTube-Kanal der Biennale zur Verfügung.
Zahlreiche geplante Workshops, Führungen und Veranstaltungen, wie unter anderem die „Lange Nacht der Fotografie“ oder Gespräche in der 2020 neu eingeführten Reihe Fotografie & Wissenschaft, mussten allerdings abgesagt werden. Für die drei ausgefallenen Gespräche von Fotografie & Wissenschaft werden Ersatztermine gesucht und noch bekannt gegeben.
Sabine Schirra, Vorstandsvorsitzende der Biennale: „Diese Biennale nahm einen völlig unerwarteten Verlauf, bei dem wir beweisen mussten, dass und wie wir flexibel auf eine weltweite Krise reagieren. Die guten Erfahrungen mit dem digitalen Angebot der Biennale wollen wir auch in Zukunft nutzen. Zugleich freuen wir uns, dass wir mit der Verlängerung der Laufzeit noch einen Besuch unserer Ausstellungen in den Häusern selbst möglich machen konnten. Die Reaktionen der Besucher nach der Wiedereröffnung haben uns gezeigt, dass die Biennale vermisst wurde und die kuratorische Arbeit von David Campany voll aufgegangen ist. Wir schauen nun mit Zuversicht in die Zukunft, auf die 3. Ausgabe der Biennale, die wir im Frühjahr 2022 eröffnen werden.“ Zur Kurator*innen-Findung für die Biennale 2022 beraten sich der Vorstand und die Geschäftsführung der Biennale gemeinsam mit einem internationalen Expertengremium aus ehemaligen Kuratoren. Die Entscheidung soll spätestens im kommenden Herbst bekannt gegeben werden.
Die Biennale zeichnet sich durch ihr Konzept der zweijährig wechselnden Gastkuratoren aus, die immer wieder neue Aspekte der zeitgenössischen Fotografie behandeln, im Dialog mit den eingeladenen Künstlern, der Metropolregion Rhein-Neckar, den drei Veranstaltungsstädten und den lokalen, nationalen und internationalen Besuchern.
Begleitend zur Biennale ist im Kehrer Verlag Heidelberg Berlin ein Katalog (dt./engl.) mit Texten von David Campany und den teilnehmenden Künstlern zu den sechs Ausstellungen erschienen. Der Katalog ist für 25 Euro unter info@biennalefotografie.de (zzgl. Versandkosten) und im Buchhandel erhältlich.
Die virtuellen Rundgänge unter bleiben dauerhaft zugänglich. Weiterhin geöffnet bis zum 13.9.2020 ist die Biennale-Ausstellung When Images Collide im Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen.
Foto: © Lys Y. Seng