Anton Corbijn und Robin Curtis treffen zum Auftakt der neuen Dialogreihe Fotografie und Wissenschaft am 16.1.2020 um 18 Uhr in der Neuen Aula der Universität Heidelberg aufeinander. An acht Terminen sprechen im Voraus und begleitend zur Biennale für aktuelle Fotografie 2020 prominente Fotokünstler*innen und Wissenschaftler*innen unterschiedlicher Disziplinen über das Potenzial der Fotografie als interdisziplinäres Medium.
Zum Auftakt der Reihe am 16. Januar 2020 spricht der niederländische Fotograf und Filmregisseur Anton Corbijn mit der Direktorin des Zentrums für Populäre Kultur und Musik in Freiburg, Prof. Dr. Robin Curtis. Im Fokus des Gesprächs stehen die Wechselwirkung von Popkultur und Kunst und die Frage, auf welche Weise sich die beiden Bereiche gegenseitig inspirieren und im Medium Fotografie miteinander verschwimmen. Corbijns fotografisches und filmisches Werk, etwa seine Porträts weltbekannter Pop-Ikonen, bewegt sich seit über 40 Jahren an eben jener Schnittstelle.
In den folgenden Wochen treffen im Rahmen von Fotografie & Wissenschaft darüber hinaus unter anderem Herlinde Koelbl auf Prof. Bernhard Pörksen, Timm Rautert auf Prof. Horst Bredekamp, Simon Starling auf Prof. Joachim Wambsganß oder Andrea Diefenbach auf Dr. Hans Jäger. Die vielfältigen Überschneidungen von künstlerischer Fotografie und Wissenschaft werden an insgesamt acht Terminen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten – wie beispielsweise Medizin, Astronomie, Wirtschaft oder Recht – genauer untersucht und kontrovers diskutiert.
Wie ist gegenwärtig das Verhältnis zwischen Fotografie und Wissenschaft? Wie lässt sich die Frage nach Authentizität und Inszenierung, Objektivität und Subjektivität fotografischer Bilder heute beantworten? Die Fotografie als Gebrauchsmedium und zugleich künstlerische Ausdrucksform birgt das außerordentliche Potenzial, die Grenzen der Disziplinen verschwimmen zu lassen. Nicht selten haben Bilder aus einem wissenschaftlichen Kontext eine künstlerische Ästhetik. Künstlerische Fotografie wiederum arbeitet oft an der Schwelle zu den Wissenschaften. Ziel der Dialogreihe ist es, einen (Denk-)Raum für einen Austausch zwischen Fotografie und Wissenschaft zu schaffen, aber auch Reibungsflächen zuzulassen, um die vielfältigen Überschneidungen der Bereiche genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Arbeiten der eingeladenen Fotografen bilden den Ausgangspunkt für eine wissenschaftshistorische sowie bildwissenschaftliche und fototheoretische Befragung des Mediums und spiegeln gleichzeitig die Aktualität des Themas wider.
Weitere Details zu allen Terminen der Reihe online unter www.fotografieundwissenschaft.de
Foto: Antonio Perez Rio – Oath of the horatii