P: photography unlimited berlin e.V. (kurz: p: berlin) feiert am 3. Mai 2019 ab 19 Uhr sein einjähriges Bestehen mit einer umfassenden Werkschau, mit Technikvorführungen und mit einer Party.
P: photography unlimited berlin ist ein internationales Netzwerk für künstlerische Fotografie und Fotografen. Ziel ist, Bedingungen zu schaffen, die vor Ort lebende wie internationale Fotografen in die Lage versetzen, künstlerisch tätig sein zu können.
P: berlin wendet sich mit seinem Angebot an zwei Gruppen künstlerisch arbeitender Fotografen: an solche, die ohne großen Produktionsetat ihre Kunst realisieren wollen und auf bezahlbare Arbeitsmöglichkeiten angewiesen sind, und an jene, die nach Berlin kommen, um eine Ausstellung und Bücher zu realisieren und eine hervorragend ausgestattete technische Produktionsinfrastruktur suchen, die ihnen bei ihrem Vorhaben zur Seite steht.
In einem Industriegebäude der früheren Batteriefabrik in Oberschöneweide steht ein optimal für diese Belange ausgestatteter Co-Working-Space zur Verfügung, der in der finalen Ausbaustufe eine Produktionswerkstatt mit Arbeitsplätzen inklusive Scannern, Druckern und dergleichen, ein analoges Labor mit Filmentwicklung, eine Foto-Dye-Transferwerkstatt, ein professionelles Studio für Fotoaufnahmen sowie Ateliers beziehungsweise Lebensraum umfassen soll. Seit Mai 2016 sind erste Werkstätten nutzbar.
Mit-Initiator Alexander Schippel: “Mit der Digitalisierung sind einige – besonders die hochwertigen – Produktionsverfahren aus der Fotografie nahezu verschwunden. Als weltweit einziger Produktionsort möchte p: berlin sich deshalb für den Erhalt historischer Verfahren einsetzen und die dafür nötigen Werkstätten und Labors sukzessive ausstatten. Der gemeinnützige Verein p: berlin wirbt dafür, alle Verfahren als gleichberechtigt zu betrachten und zu nutzen beziehungsweise sogar digitale und analoge Workflows miteinander zu kombinieren. Um diese Vision zu realisieren, werden nach und nach immer mehr Unternehmen und Einzelpersonen an das Netzwerk angeschlossen, die sich unserer Vorstellung der höchsten Qualitätsansprüche ausdrücklich anschließen und ihren Beitrag zur Wertschöpfungskette im Bereich der Fotoproduktion beziehungsweise der kreativen Fotoarbeit leisten. Jeder Partner bleibt dabei wirtschaftlich selbstständig. Es gibt keinerlei Erfolgsabhängigkeiten, sodass kein Risiko für den jeweiligen angebunden Partner entsteht.”
Auch vor Ort in Oberschöneweide will p: berlin als Akteur handeln. “Im besten Fall entsteht aus dem Projekt eine Art Stadtteillabor, das unterschiedliche künstlerische Aktionen bündelt oder sogar initiiert. So ist neben der Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft auch eine Kooperation mit der Skulpturengießerei Knaak geplant, aus der in einem ersten Schritt ein öffentlich zugänglicher Skulpturenpark auf dem Gelände der früheren Batteriefabrik entstehen soll. Eine noch aufzubauende, bedingt öffentlich zugängliche Fotografiebibliothek wird die Recherche der hier arbeitenden Fotografen erleichtern”, so Schnippel.
Das am weitesten reichende Ziel ist die Vision eines Atelier- und Residenzprogramms für nationale wie internationale Fotografen.
Die von Alexander Schippel zusammengestellte Werkschau vereint etwa 50 Positionen zeitgenössischer künstlerischer Fotografie, darunter Arbeiten von Harald Hauswald, Tobias Kruse, Ludwig Nikulski, Thomas Rusch, Sophia Pompéry und Sinta Werner, um nur einige zu nennen. Alle Arbeiten entstanden im Zeitraum des letzten Jahres in den Laboren und Werkstätten von p: berlin. Zu sehen sind sowohl Fotografien auf Papier als auch ein repräsentativer Querschnitt der bei p: berlin gescannten Negative als hochwertige Projektion. Die unterschiedlichen Herangehensweisen der vorgestellten Fotografen repräsentieren die ganze Bandbreite der künstlerischen Fotografie. Deren Förderung hat sich p: berlin als gemeinnütziger Verein zum Ziel gesetzt. Den zweiten Schwerpunkt des Abends bildet das von p: berlin gemeinsam mit Partnern begonnene Workshop- Programm.