Paris Photo, die internationale Messe für das Medium Fotografie, schloss am Sonntag, den 11. November, die Türen der 22. Ausgabe, nachdem die Verkäufe durch spektakuläre Präsentationen in den fünf Sektoren stark gestiegen waren.
Der Treffpunkt für Künstler, Institutionen, Privatsammler und anspruchsvolle Amateure zog 68.876 Besucher an, was einem Plus von 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Internationale Teilnehmer machten 40 Prozent der Besucher aus.
Die Paris Photo bot auch in diesem Jahr einen vollständigen Überblick über die Entwicklung des Mediums von den Anfängen bis hin zu den aktuellsten experimentellen Ausdrucksformen. Die Messe brachte 168 Galerien und 31 Verlage aus 30 Ländern zusammen.
Während der fünf Tage wurden täglich bedeutende Verkäufe gemeldet, wobei Transaktionen in allen fünf Sektoren stattfanden – Hauptgalerie, Bücher, Filme, PRISMES – das sich seriellen Werken, Großformaten und Installationen widmete-, und Curiosa, dem neuen Themenbereich, der sich in diesem Jahr auf Körper, Geschlecht und Erotik konzentrierte.
Einige Verkaufshighlights: Hamiltons verzeichnete in diesem Jahr mit mehrereb Avedons, die zwischen 85.000 und 555.000 Euro lagen, erhebliche Umsätze. Das Porträt von John Szarkowski von Richard Avedon wurde von Pace MacGill für 75.000 Euro verkauft. Letzterer erzielte für zwei Werke von Richard Learoyd 55.000 Euro beziehungsweise 60.000 Euro. Darüber hinaus hat sich die Danziger Gallery von sechs Kunstwerken von Robert Frank getrennt, die jeweils zwischen 60.000 und 180.000 Euro kosten. Howard Greenberg verkaufte ein Fotogramm von Loaslo Moholy-Nagy für 220.000 Euro. Der Vintage-Silberdruck von Edward Weston ‚Pyramide der Sonne, San Juan Teotihuacán'(1923), gezeigt von der Pariser Galerie Gregory Leroy, wurde von einem amerikanischen Museum für 185.000 Euro gekauft.
Françoise Paviot erhielt 70.000 Euro für ein seltenes Fotobuch von Felice Beato (1863) über Japan. Carlier Gebauer zeigte sechs Werken von Richard Mosse, die jeweils für 30.000 bis 40.000 Euro verkauft wurden. Die Porträts „intervowen“ des Suaheli-Künstlers Kyle Meyer, die im Rahmen einer Einzelausstellung der Galerie Yossi Milo präsentiert wurden, wurden alle für je 15.000 Euro an private Sammler und Kunststiftungen verkauft. Die Galerie Binôme hatte gar ihren kompletten Stand ausverkauft, der im Bereich Curiosa als Einzelausstellung Edouard Tauffenbach gewidmet war. Im Bereich PRISMES war die von L’Agence à Paris präsentierte Serie der nigerianischen Künstlerin Uche Okpa-Iroha bei den Sammlern ein großer Erfolg.
Mehr als 300 Fotografen signierten auf der Paris Photo ihre Bücher und nahmen am reichhaltigen Vortragsprogramm teil, unter anderem William Klein, Joel Meyerowitz, JR, Daido Moriyama, Harry Gruyaert, Antoine d’Agatha, Sophie Calle, Raymond Depardon, Franck Horvat, Sarah Moon, Sabine Weiss, Sebastia Salgado und James Nachtweiy.
Florence Bourgeois, Direktorin, und Christophe Wiesner, künstlerischer Leiter der Paris Photo: „Das gesamte Ökosystem der dem fotografischen Medium gewidmeten Kunst, darunter einflussreiche private und öffentliche Sammler, Künstler und Redakteure, versammelten sich, und die Begegnung mit den herausragenden Präsentationen der Galerien schuf eine sprudelnde Atmosphäre, die zu einem guten Verkauf während der fünf Tage führte. Wir waren sehr zufrieden mit der Reaktion auf den neuen Curiosa-Sektor, der sich in diesem Jahr dem Körper, dem Geschlecht und der Erotik widmete und von Martha Kirszenbaum kuratiert wurde. Das erwies sich als sehr beliebt, da zwei der Galerien vollständig ausverkauft waren.“
Eine weitere neue Initiative war in diesem Jahr die Zusammenarbeit von Paris Photo mit dem französischen Kulturministerium, um Künstlerinnen zu ehren: ELLES x PARIS PHOTO, kuratiert von Fannie Escoulen, stellte 100 speziell markierte Arbeiten weiblicher Fotografen auf der Messe vor. Besonderes Interesse an diesem Programm zeigten bei ihrem Messebesuch Frankreichs First Lady Brigitte Macron und Kulturminister Franck Riester.