Das Forum für Fotografie stellt den bekannten Autor, Fernsehjournalist, Regisseur und Filmemacher Stefan Troller mit seinen Paris Bildern vor. Außerdem hält Stefan Troller dort eine Lesung am 2. Mai.
Georg Stefan Troller wurde 1921 in Wien geboren. Bekannt ist er vor allem durch das inzwischen legendäre, in den sechziger Jahren vom ARD gesendete Pariser Journal und der TV-Sendereihe Personenbeschreibung, die er als Sonderkorrespondent des ZDF in Paris leitete und die im Bereich des Inter-views stilbildend wirkte.
Stets hatte Troller den Anspruch, Leute dazu zu bringen, etwas von sich preiszugeben, was sie entweder so noch nicht wussten oder geschickt verdrängt oder verborgen hatten. Mit dem Äußeren eines exzentrischen Großwildjägers und Haudegens und der zugleich bescheidenen wie nachforschenden, vom wienerischem Einschlag geprägten gewinnenden Art, gelang es ihm immer wieder, die persönlichen Geheimnisse der Interviewten ans Tageslicht zu befördern.
Bereits Anfang der Fünfzigerjahre hat Troller die heute weitgehend verlorene Welt der petit peuple mit seiner Leica fotografisch dokumentiert. Erst 2016 fand seine Tochter diese von ihm selbst verschollen geglaubten Fotografien in seiner alten Pariser Wohnung wieder.
Das Forum für Fotografie zeigt nun diese Aufnahmen und macht sie zum ersten Mal im Rahmen einer Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich.
Im Corso Verlag Wiesbaden erschienen 2017 Texte von Georg Stefan Troller aus der damaligen Zeit zusammen mit den wiedergefundenen Schwarzweiß- Fotografien unter dem Titel „Ein Traum von Paris“. In seinem Vorwort dazu schreibt Troller rückblickend:
„Ich zog also los, zeitweise jeden einzelnen Sonntag, und manchmal erst spät am Abend. In der Hand die Kamera, den Lichtmesser um den Hals, und in der Tasche einen faltbaren Pariser Straßenplan. In diesen trug ich nach und nach die Stadtviertel ein, in die ich zunächst vorzudringen hoffte. Etwa die Gegend um die Seineufer – das historische Zentrum – das Marais-Ghetto – die Markt-straßen um die Rue Mouffetard – die ‚Wachtelinsel‘ (butte aux cailles) bei den Gobelins – die Place Clichy und die Boulevards am Fuß des Montmartre, mit ihren grotesken Jahrmarktbuden. Ja, und schließlich, und am längsten, die verlorenen, verborgenen Straßen und Gässchen des Pariser Ostens zwischen dem Park ‚Butte Chaumont‘ und dem Friedhof ‚Père Lachaise‘, eine Welt für sich. Und eine, die im Begriff war, zu verschwinden.“
Vernissage und Lesung: Mittwoch, 2. Mai um 19:00 Uhr
Abendkasse (ab 18:00): 10 Euro
Copyright für alle Fotografien: Georg Stefan Troller
Die Ausstellung läuft vom 2. bis 26. Mai 2018.