Nach rund acht Wochen ist die Biennale für aktuelle Fotografie 2017 unter dem Titel Farewell Photography zu Ende gegangen. Die Biennale erreichte mit ihren acht Ausstellungen in den sieben teilnehmenden Ausstellungshäusern und dem umfangreichen Rahmen- und Vermittlungsprogramm rund 41.000 Menschen.
Vorgestellt hatte die Biennale Arbeiten von mehr als 90 internationalen Künstlern. Neben den acht Ausstellungen zählten u.a. Stadtrauminterventionen, geführte Radtouren, Angebote für Schüler- und Studierendengruppen, Führungen, Künstlergespräche und Workshops, Kinovorführungen sowie die Mobile Dunkelkammer zu dem Programm der Biennale. In der vergangenen Woche nahmen über 120 Studierende von zehn Hochschulen an den ersten Campustagen teil.
Erstmals konnten die Besucher selbst über die Höhe des Eintrittspreises entscheiden. Mit der Einführung des Pay What You Want (PWYW) / Zahle, was du willst-Prinzips baute die Biennale Zugangsbarrieren ab.
In einer frei zugänglichen Onlinegalerie auf der Website, biennalefotografie.de, bleiben alle ausgestellten Werke über den Ausstellungszeitraum hinaus sichtbar. Auch ein Journal mit Interviews mit Künstler und Texten von eingeladenen Autoren sowie ein Glossar von Adrian Sauer werden dort erhalten bleiben.
„Die Biennale für aktuelle Fotografie hat einen fulminanten Start hingelegt und großen Zuspruch gefunden. Über 40.000 Menschen aus der Region und weit darüber hinaus erreichte die neue Biennale, was insofern besonders erfreulich ist, da mit der im Umbau befindlichen Kunsthalle Mannheim eines der größten Ausstellungshäuser der vergangenen Jahre fehlte“, zeigte sich der Vorstand der Biennale um den Vorsitzenden Dietrich Skibelski mit der Besucherresonanz hoch zufrieden, „mit der Umwidmung des Fotofestivals zur Biennale für aktuelle Fotografie sind wir ein größeres Risiko eingegangen, das sich gelohnt hat: Mit der Einführung des offenen Bezahlsystems PWYW haben wir Zugangsschwellen abgebaut, die Einnahmen durch Eintrittsgelder liegen auf dem Niveau der vergangenen Fotoschauen. Wir sind mit der Biennale zudem neue Wege der Vermittlung gegangen und haben auch dadurch viele neue Kooperationspartner gewinnen können. Unser großer Dank gilt den Künstler*innen, Kurator*innen, den Ausstellungshäusern, dem Organisationsteam der Biennale und nicht zuletzt unseren großzügigen Förderern, insbesondere der Kulturstiftung des Bundes und unserem Premiumsponsor, der BASF, sowie den drei Städten und unseren Partnern.“
Für das Ausstellungskonzept zeichnete 2017 ein Kuratorenkollektiv – Florian Ebner, Fabian Knierim, Boaz Levin, Kerstin Meincke, Christin Müller und Kathrin Schönegg – verantwortlich.
In den Ausstellungen im Wilhelm-Hack-Museum, Heidelberger Kunstverein, Kunstverein Ludwigshafen, Port25 – Raum für Gegenwartskunst, Zephyr – Raum für Fotografie in den Reiss-Engelhorn-Museen, in der Sammlung Prinzhorn und im Mannheimer Wasserturm untersuchten die Kuratoren, wie sich das Verständnis von der Fotografie angesichts der Umbrüche von analog zu digital verändert, welche Bilder übersehen werden oder neu betrachtet werden sollten, und wie die vielfältigen Abschiede von der klassischen Fotografie die sozialen, journalistischen und künst-lerischen Praktiken prägen.
Bild: Die Macher der Biennale für aktuelle Fotografie 2017: Auf dem Bild (von links): Fabian Knierim, Kerstin Meincke, Boaz Levin, Christin Müller, Kathrin Schönegg, Florian Ebner © Lys Y. Seng