Vom 2. bis 17. September 2017 findet im südfranzösischen Perpignan wieder Visa pour l’image, das internationale Festival für Fotojournalismus statt.
Ein beeindruckendes Programm stellt auch in diesem Jahr wieder das Festival Visa pour l‘image vor zum einen in den zahlreichen Ausstellungen zum anderem in den abendlichen Projektionen. Das Hauptaugenmerk des Festivals dreht sich thematisch um die Probleme rund um unseren Erdball. So zeigt Laurent van der Stockt in seiner Bilderserie für Le Monde „The Battle of Mosul“ das Leider der Bevölkerung, Larry Towell von Magnum Photos beschäftigt sich mit den Protesten der Siox gegen die Dakota Pipeline, die möglicherweise das Trinkwasser kontaminieren kann und Michael Nichols von National Geographic erzählt mit seinen Bildern „A Wild Life“ über die Probleme zwischen Mensch und Natur, über Jagdsafaris und Wilderei. Der bekannte Fotograf Ed Kashi, schon vielfach für seine Arbeit ausgezeichnet, hat das Leben und Sterben von chronisch Nierenkranken in Asien und Mittelamerika fotografiert, deren Krankheitsursprung bisher nicht gefunden wurde, die tödlich endet und vor allem Farmarbeiter und ihre Familien befällt.
Eher unterrepräsentiert sind die Stories, die sich nicht mit Krieg, Zerstörung, Krankheit und Tod beschäftigen. Dazu gehört zum Beispiel die Bildserie „Inshallah Cuba“, die Sarah Caron für Le Figaro fotografiert hat, die aber keineswegs unkritisch die Situation der moslemische Community in Cuba als Thema hat. So biete Havanna einesteils ein famoses Leben, zum anderen ist die Bevölkerungsgruppe der Moslems in den letzten Jahren in Cuba stark gewachsen, hat aber große Mühe ihren Glauben dort auszuüben.
Lu Guang hat sich fotografisch mit der Situation von China nach der Kulturrevolution während seiner Reise quer durch das Land auseinandergesetzt und zeigt auch die dunkle Seite der Entwicklung zu einer Wirtschaftsmacht.
Die abendlichen Projektion haben in diesem Jahr unter anderem „Syria – Iraq –ISIS“, „Fidel Castro – Retrospective“ „USA – Presidential election“ und „Tribue ot Chuck Berry, Leonard Cohen+“ zum Thema.
Die starke Ausrichtung auf die Profiszene zeigt sich auch bei der 29. Ausgabe von Visa pour l’Image, dadurch dass man Profis – unter anderem den akkreditierten Bildjournalisten – eine Stunde früher, um 9 Uhr, Eintritt in die rund 25 Ausstellungen gewährt, bevor sie dem Publikum offenstehen. Hilfreich ist es bei dem beruflich ausgerichteten Besuch, der meist nicht nur den Ausstellungen und abendlichen Projektionen gilt, sondern vor allem auch dem Networking, dass während des Events im Pressebüro im Palais des Congrès eine Liste zur Verfügung steht, die einem darüber informiert, wer in Perpignan aktuell anwesend ist.
Während Visa pour l’image werden mehrere Preise vergeben wie unter anderem der Carmignac Fotojournalisten Preis, dessen Gewinner am 6. September während der Abendveranstaltung verkündet wird, sowie der Preis des Roten Kreuzes, der eine fotojournalistische Reportage von Frauen im Krieg auszeichnet und am Abend des 7. September verliehen wird.
Selbstverständlich gehören zu dem Programm auch Portfolio Reviwes, Konferenzen und Round-Table-Gespräche.
Partner des Visa pour l’image ist die Firma Canon, die sich im Palais des Congrès mit ihren neuesten Produkten, einem Check-and-Clean-Service und der Möglichkeit der Besucher sich ein Profiporträt von einem Fotografen der Agence Vu machen zu lassen, präsentiert.
Weitere Infos und Anmeldung: http://www.visapourlimage.com
Bild oben: Auf der Malecón Esplanade, genießen Hamed und seine Freunde die frische Luft des Spätnachmittags bevor sie zum Abendgebet müssen. Ihr Tagesablauf ist fest reglementiert durch die Gebetszeiten. © Sarah Caron for Le Figaro Magazine.
Jorge Martin Bonilla (29), der jüngste von sechs Brüdern, von denen drei ebenfalls an der Nierenerkrankung CKDu [Chronic Kidney Disease of unknown origin] leiden, haben alle auf Plantagen gearbeitet. Jorge Martin Bonilla ist an diesem Morgen gesorben. Chichigalpa, Nicaragua, April 30, 2014. © Ed Kashi / VI