Anlässlich seines 10-jährigen Jubiläums konnte die Biennale 2012 eine Bilanz von 2 Millionen Besuchern, 500 Ausstellungen von ebenso vielen Partnerinstitutionen, 30.000 gezeigten Fotos und 2.000 beteiligten Fotografen vorweisen. Das Thema in diesem Jahr lautet „Umbrüche und Utopien. Das andere Europa“. In den letzten hundert Jahren hat sich Europa, wie wir es heute kennen, ständig verändert – darunter die beiden Weltkriege, die Weltwirtschaftskrise 1929, die Gründung der beiden deutschen Staaten und die friedliche Revolution von 1989. Was verstehen wir heute unter Europa im Unterschied zu damals? Der 6. Europäische Monat der Fotografie Berlin geht auf Entdeckungsreise und reagiert auf diese Fragen mit historischen und zeitgenössischen Ausstellungen. Anfang April hat die Jury des 6. MdF Berlin, bestehend aus Frank Wagner (Kurator des Europäischen Monats der Fotografie Berlin), Maren Lübbke-Tidow (Autorin, Kritikerin, Kuratorin, Camera Austria, Graz/Berlin), Katia Reich (Kuratorin, Berlin), Christiane Stahl (Leiterin der Alfred Ehrhardt Stiftung, Berlin) und Hubertus von Amelunxen (Autor und Kurator, Präsident der European Graduate School, Schweiz, Mitglied der Akademie der Künste, Berlin) 170 eingegangene Bewerbungen gesichtet und eine Auswahl getroffen. Auffällig sind die vielen Ausstellungskonzepte, die Mittel- und Osteuropa in unterschiedlichsten Perspektiven ins Visier nehmen oder die Flüchtlingsproblematik und Einwanderungspolitik kritisch abbilden. Die Formate reichen von großangelegten Ausstellungen im Außenraum und großen Museumspräsentationen, über experimentelle Einzel- und Gruppenpräsentationen in Galerien und Projekträumen, Kulturämtern und Botschaften. Ein Highlight wird die gemeinsame Ausstellung „Memory Lab: The Sentimental Turn“ der Partnerstädte Berlin, Bratislava, Budapest, Ljubljana, Luxemburg, Paris und Wien sein. In Berlin wird sie vom 17. Oktober bis zum 15. Dezember im Martin-Gropius-Bau und anschließend in den Partnerstädten gezeigt. Geplant ist zudem ein großes Auftaktwochenende mit einem umfangreichen Sonderprogramm.
Foto: Irina Ruppert, Tusa, 2006-2010; © Irina Ruppert