Die Orwo Net GmbH, ein traditionsreicher Fotodienstleister aus Bitterfeld-Wolfen, hat Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Dessau-Roßlau bestellte am 25. März 2025 Dr. Christian Heintze von der Kanzlei BBL Brockdorff zum vorläufigen Insolvenzverwalter.
Orwo Net, hervorgegangen aus der einstigen DDR-Marke ORWO, beschäftigt aktuell etwa 270 Mitarbeiter. Das Unternehmen produziert eine Vielzahl von Fotoprodukten, darunter Bilder, Fotobücher und Kalender, und agiert zudem als Dienstleister für andere Firmen, wie beispielsweise die „Fotowelt“ der Drogeriekette Rossmann.
Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten von Orwo Net sind auf mehrere Faktoren zurückzuführen. In den letzten Jahren sah sich das Unternehmen mit einer sinkenden Nachfrage nach Fotodienstleistungen sowie steigenden Kosten konfrontiert. Im Jahr 2023 verzeichnete Orwo Net einen Verlust von über 1,5 Millionen Euro bei einem Umsatz von rund 30 Millionen Euro. Besonders die gestiegenen Preise für Energie und Materialien haben die finanzielle Lage zusätzlich belastet.
Die Insolvenz von Orwo Net bedroht nicht nur die Arbeitsplätze der Mitarbeiter, sondern wirft auch Fragen zur Zukunft der Traditionsmarke ORWO auf. Der vorläufige Insolvenzverwalter wird nun die finanzielle Situation des Unternehmens prüfen und mögliche Sanierungsmaßnahmen einleiten. Ziel ist es, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten und eine Lösung zu finden, die sowohl den Gläubigern als auch den Mitarbeitern gerecht wird.
Diese Entwicklung markiert einen weiteren Einschnitt in der Geschichte von ORWO, das einst als Symbol für die Filmproduktion in der DDR galt. Die kommenden Wochen werden entscheidend dafür sein, ob und in welcher Form die Marke und das Unternehmen eine Zukunft haben.
- Orwo NP 15 – 20 -27. Schwarzweißnegativ Filme