Leica lässt nach Aussagen* von Dr. Andreas Kaufmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Leica Camera AG, sein Mittelformat-System mit der DSLR Leica S3 auslaufen, arbeitet aber an einem spiegellosen Nachfolgemodell, das voraussichtlich Ende 2025 auf den Markt kommen wird.
Mit dem Auslaufen der S3 endet bei Leica endgültig die Ära der Spiegelreflexkameras. Das entsprechende Kleinbild-System wurde bereits 2009 eingestellt und erst 2016 durch das spiegellose SL-System ersetzt. So, wie Objektive mit R-Bajonett an den L-Mount adaptierbar sind, soll es auch eine Lösung für die S-Objektive geben.
Das Leica S-System wurde auf der photokina 2008 vorgestellt und verwendet eine Sensorgröße von 45 mm × 30 mm im Seitenverhältnis 3:2. Anders als die bis dahin üblichen, modular aufgebauten Mittelformat-DSLRs von Hasselblad und Phase One, entschied sich Leica für eine Bauart und ein Design, das an die analogen Kleinbild-SLRs R8 und R9 mit festem Prismensucher angelehnt war.
Im offiziellen Onlineshop der Leica Camera AG ist die S3 schon nicht mehr bestellbar, ist aber in etlichen der lokalen Leica Shops noch auf Lager.
Nach dem Aus des Hasselblad H-Systems stirbt damit eine weitere Mittelformat-DSLR. Einzig Phase One bietet mit seiner auf der Mamiya 645 basierenden XF noch eine entsprechende Kamera an, flankiert sie aber mit Modellen wie der von Cambo gebauten Fachkamera XT oder der integrierten XC. Beschleunigt worden ist der Wandel im Mittelformat-Segment nicht unwesentlich durch den Markterfolg des spiegellosen Fujifilm GFX Systems, das 2017 eingeführt wurde.
*Quelle: https://phototrend.fr/2023/10/interview-leica-salon-de-la-photo-2023/