Die Hamburg Messe und Congress (HMC) und der Photoindustrie-Verband (PIV) haben eine Partnerschaft vereinbart, in deren Rahmen der PIV exklusiv die ideelle Trägerschaft der PHOTOPIA Hamburg übernommen hat. Im Interview begründet PIV Geschäftsführer Christian Müller-Rieker diese Entscheidung, spricht über die hohe Bedeutung der PHOTOPIA für die gesamte Imaging-Branche und Ziele für die nächsten zwei Jahre.
Im vergangenen Jahr ist der PIV als Partner von zwei Branchenveranstaltungen, nämlich der Berlin Photo Week und der PHOTOPIA Hamburg, aufgetreten. Jetzt hat sich der PIV Beirat dafür entschieden, exklusiv die ideelle Trägerschaft der PHOTOPIA Hamburg zu übernehmen. Bedeutet das einen Kurswechsel in Ihrer Messepolitik?
Christian Müller-Rieker: Bekanntlich hat der PIV 70 Jahre lang bis 2020 die photokina in Köln als ideeller Träger unterstützt. Als diese Leitmesse nicht mehr durchgeführt werden konnte, standen wir tatsächlich vor der Herausforderung, unsere Messepolitik neu zu definieren. Deshalb haben wir im vergangenen Jahr mit der Berlin Photo Week und der PHOTOPIA Hamburg zwei Veranstaltungen als Partner unterstützt, um ihnen die Chance zu geben, sich als Plattformen für unsere Branche zu profilieren. Mit der Entscheidung, exklusiv als ideeller Träger der PHOTOPIA Hamburg aufzutreten, wollen wir jetzt allen Beteiligten ein Zeichen geben, welche Veranstaltung nach unserer Wahrnehmung das bessere Konzept und größere Potenzial hat, den Foto- und Imaging-Markt im Ganzen zu fördern.
Welche Gründe haben zu dieser Entscheidung des PIV Beirats geführt?
Christian Müller-Rieker: Die Entscheidung wurde nicht vom Beirat allein getroffen, sondern spiegelt das Votum wider, das unsere Mitglieder in einer Befragung abgegeben haben. Dabei hat sich klar herauskristallisiert, dass eine große Mehrheit das Konzept der PHOTOPIA Hamburg für besonders vielversprechend hält, weil die Veranstaltung bereits bei ihrer Premiere Aussteller, Fachbesucher sowie Foto- und Videoenthusiasten gleichermaßen überzeugen konnte. Mit der Entscheidung, für mindestens zwei Jahre als ideeller Träger der PHOTOPIA Hamburg aufzutreten, geben wir der Hamburg Messe und Congress die Möglichkeit, die Veranstaltung nach dem erfolgreichen Start 2021 zielgerichtet weiterzuentwickeln.
Welche Leistungen stellen Sie als ideeller Träger der PHOTOPIA Hamburg zur Verfügung?
Christian Müller-Rieker: Durch regelmäßige Erhebungen von Wirtschaftsdaten und Marktbeobachtungen verfügt der PIV über fundierte Einsichten in die aktuellen Trends der Branche. Dieses Wissen stellen wir den Messemachern zur Verfügung. Darüber hinaus werden wir die PHOTOPIA Hamburg in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unterstützen und gemeinsam mit dem PHOTOPIA Team das Rahmenprogramm mitgestalten.
Welche Ziele wollen Sie als ideeller Träger erreichen?
Christian Müller-Rieker: Die vergangenen zwei Jahre, in denen wegen der Corona-Beschränkungen nur wenige physische Veranstaltungen möglich waren, haben deutlich gezeigt: Unsere Branche braucht dringend eine Plattform, auf der sich Hersteller, Software-Entwickler, Bilddienstleister und der Fachhandel untereinander austauschen können. Wenn diese Plattform auch viele foto- und videobegeisterte Anwender und Endkunden erreicht, dann lässt sich damit eine signifikante Signalwirkung in der Öffentlichkeit erzielen. Dafür bietet das Konzept der PHOTOPIA Hamburg mit dem PHOTOPIA Summit auf dem Messegelände, den zahlreichen Ausstellungen, Workshops und Events in der Stadt und der Online-Plattform PHOTOPIA 365 sehr gute Voraussetzungen. Als ideeller Träger wollen wir dazu beitragen, dass die PHOTOPIA Hamburg als führende Plattform der Foto- und Imaging-Branche in Deutschland und mittelfristig auch in Europa wahrgenommen wird.
Warum ist die Vereinbarung mit der Messe Hamburg auf zwei Jahre begrenzt?
Christian Müller-Rieker: In unserer schnelllebigen Zeit, die nicht nur vom digitalen Tempo, sondern auch von äußeren Einflüssen wie der Pandemie geprägt wurde und wird, ist es wenig realistisch, langfristige Vorhersagen zu treffen. Als ideeller Träger der PHOTOPIA Hamburg geben wir der Messe Hamburg die Sicherheit, die nächsten zwei Veranstaltungen mit unserer Unterstützung planen und die Zielgruppen für ihr Konzept begeistern zu können. Wenn das gelingt, wird der PIV gerne die Zusammenarbeit über viele Jahre hinweg fortsetzen.
Foto oben: Anatol Kotte