Der Markt für professionelle Blitzgeräte ist in Bewegung, immer mehr europäische Traditionsmarken geraten durch chinesiche Anbieter unter Druck, während der schwedische Hersteller ProFoto jetzt auch Smartphone-Blitze anbietet. ProfiFoto sprach mit Anders Hedebark, CEO und Managing Director bei Profoto über die Entwicklung der Marke.
ProfiFoto: Der Markt für professionelle Blitze ist in Bewegung, vor allem chinesische Anbieter sind auf dem Vormarsch. Wie ist die aktuelle Situation bei Profoto?
Anders Hedebark: Hier bei Profoto entwickeln wir uns weiter und machen Fortschritte. Im letzten Jahr hatten wir dank der Einführung neuer Produkte ein Wachstum von 23 Prozent. Wir sind glücklich, dass Fotografen den Vorteil von Qualitätsprodukten sehen.
ProfiFoto: Die wesentliche Profoto Neuheit 2019 war der C1 Smartphone-Blitz, der sich weniger an Fotografen, als vielmehr an Handyfotografen wendet?
Anders Hedebark: Unsere Kunden sind professionelle Fotografen und wir investieren, um sie in Zukunft noch besser zu unterstützen. Die Fotografie expandiert schnell und der Bedarf an Qualitätsfotografie wächst. Wir werden alle Bildanbieter dabei unterstützen, bessere Bilder zu schaffen, unabhängig davon, wie sie das Bild machen.
Wir haben zur Entwicklung unseres Produktportfolios eine Menge weiterer Produkte für Kameras führender Hersteller wie Nikon, Canon, Sony und Fujifilm auf den Markt gebracht, zum Beispiel Connect – einen tastenlosen Auslöser für Kameras von Nikon, Sony, Canon, Fujifilm, Olympus, Panasonic. Oder den A1X, die verbesserte Version der kleinsten Studioleuchte der Welt, für Blitzlicht auf und unabhängig von der Kamera. Neu kam außerdem der B10 Plus, der an mit seinem größeren Bruder anknüpft, den erfolgreichen B10.
ProfiFoto: Wird es also weiterhin auch professionelle Lösungen für Fotografen von Profoto geben?
Anders Hedebark: Wir konzentrieren uns noch stärker auf professionelle Fotografen und die Zusammenarbeit mit Händlern in Europa. Daher investieren wir verstärkt in die Produktentwicklung für Profis. Wir geben mehr als zehn Prozent unseres Umsatzes für die Entwicklung neuer Produkte aus. Bis heute arbeiten mehr als 50 qualifizierte Ingenieure daran, neue Lösungen und Produkte auf den Markt zu bringen.
ProfiFoto: Die Profoto Niederlassungen in Deutschland, England und Frankreich wurden geschlossen. Wie wird es in diesen Märkten weitergehen?
Anders Hedebark: Wir verjüngen unsere europäische Vertriebsorganisation und konzentrieren uns mehr auf die Zusammenarbeit mit allen Fotohändlern, um Fotografen noch mehr zu unterstützen. Da wir enger mit dem Händlernetzwerk zusammenarbeiten, behandeln wir Europa wie einen Gesamtmarkt und ermöglichen es allen unseren Key Account Managern, mehr Zeit den Händlern zu widmen. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, lokale Niederlassungen in Europa zu schließen. Wir haben in die Vertriebsunterstützung der Händler in der Zentrale in Stockholm investiert und die Auftragsabwicklung modernisiert und automatisiert, um die Informationen an und die Kommunikation mit allen Händlern zu verbessern.