Viel haben Fotografen bei Shutterstock und anderen Microstock-Agenturen noch nie verdient. Aber im Vergleich zu anderen schien die Agentur bisher ihren Zulieferern gegenüber stets transparent aufzutreten – wenn auch nicht immer von allen als ganz fair eingestuft. Das scheint sich allerdings seit dem Börsengang 2012 geändert zu haben. Jetzt schockte eine erneute Ankündigung von Honorarkürzungen die Fotografen. Nicht nur wegen der Tatsache einer erneuten Kürzung der Honorare, sondern auch wegen der verklausulierten Formulierung. Sogar ein Anwalt beschwerte sich über die Nachricht, weil er, sehr wohl juristische Formulierungen gewohnt, nicht wirklich durchblickte, was tatsächlich hinter dem Schreiben stand.
Begründet wird die Senkung der Honorare für die sogenannten „Enhanced Licences“ mit der Absicht, den Umsatz steigern zu wollen und mehr Abnehmer für das Bildangebot zu finden.
„Bei Shutterstock ist es eines der vorrangigen Ziele, den Erfolg unserer Kontributoren dadurch zu steigern, dass wir ihnen, unseren Partnern, stets neue Verdienstmöglichkeiten offerieren. Unsere „Enhanced License“ (erweiterte Lizenz) bietet eine großartige Möglichkeit ihre Inhalte zu einem höheren Preis zu verkaufen. In den letzten Jahren haben wir Wege getestet, wie wir den Wert dieser Premium Lizenz unseren Kunden besser vermitteln können. Dabei haben wir festgestellt, dass die Zahlung einer festen Rate für die „Enanced License“ hinderlich ist, wenn wir unsere Downloads kontinuierlich steigern wollen. Deshalb haben wir ab dem 25. Januar 2016 den Festpreis von 28 Dollar – ähnlich unserer normalen Bildlizenz – auf ein prozentuales System umgestellt. Um die Sache einfacher zu gestalten, richtet sich das Honorar für den Verkauf einer Enhanced Lizenz nach dem gleichen Berechnungsschema wie bei den die übrigen Honoraren“, begründet Paul Brennan, Shutterstock’s Vice President of Content Operations die Maßnahme der Agentur.
Für die meisten Fotografen, also all diejenigen die nicht in der höchsten „Live Time Earnings“ Stufe und damit zu den Topverdienern gehören, bedeutet dies eine deutliche Kürzung ihrer Honorare.