„Selten waren die Rahmenbedingungen für den Konsum in Deutschland so günstig“, sagte dazu HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. „Allerdings kann der Handel kaum davon profitieren, weil die steigenden Strompreise die Kaufkraft der Verbraucher stark belasten.“ Risiken sehe die Branche auch in den Rentenplänen der Bundesregierung und in der Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns.
Der Umsatz im Handel konnte im Vorjahr um 1,1 Prozent zulegen, für 2014 erwartet der HDE ein weiteres Plus von 1,5 Prozent. Sehr unterschiedlich verlief die Entwicklung der einzelnen Branchen im vergangenen Jahr. Überproportionales Umsatzwachstum konnte der Lebensmittelhandel verzeichnen. „Viele Kunden sind bereit, mehr Geld für Qualität und Service auszugeben“, so Genth. Die Nachfrage nach Bio- und Fair-Trade-Waren steige. Einbußen mussten dagegen Händler mit Uhren und Schmuck, Büchern sowie Spielwaren hinnehmen.
Zweistellige Zuwachsraten konnte der Online-Handel verbuchen. Für 2014 rechnet der HDE in diesem Bereich mit einem Plus von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf dann 38,7 Milliarden Euro Umsatz. „Der starke Online-Handel sorgt bei vielen stationären Fachhändlern für schwächere Kundenfrequenzen“, so Stefan Genth. Der Online Boom beschleunige den Strukturwandel im Handel und in den Innenstädten.
Wichtig sei die Gewährleistung fairer Wettbewerbsbedingungen für alle Vertriebskanäle. Die Politik dürfe den Handel nicht durch Regulierung wie den Ladenschluss einschränken. Städte und Gemeinden seien gefordert, eine hohe Standortqualität und gute Erreichbarkeit der Geschäfte zu sichern. Der HDE plane einen Runden Tisch, um den Strukturwandel im Einzelhandel mit allen Beteiligten zu gestalten.