Zum 20. Todesjahr von Helmut Newton zeigt ein bei TASCHEN neu erschienenes Buch* den großen Einfluss der Stadt auf sein fotografisches Werk. Am 28. November stellt Matthias Harder, Direktor der Helmut Newton Foundation, um 18 Uhr das Buch Berliner TASCHEN Store (Schlüterstr. 39, 10629 Berlin) vor.
Berlin hatte bekanntlich einen großen Einfluss auf Helmut Newton und sein fotografisches Werk. Viele seiner ikonischen Fotografien zeugen von seiner lebenslangen Faszination für die Stadt von den 1930er-Jahren bis ins 21. Jahrhundert: Nachtschwärmer in den angesagten Clubs, Aktaufnahmen in den Alt-Berliner Pensionen seiner Jugend sowie die Berliner Filmszene.
Der 1920 in Berlin geborene Helmut Newton machte seine Ausbildung bei der legendären Fotografin Yva und wandte sich der Mode-, Porträt- und Aktfotografie zu. Im Alter von nur 18 Jahren musste er vor den Nazis ins Ausland fliehen, doch so richtig hat Newton Berlin nie verlassen. Nachdem seine Karriere in den 1960er Jahren in Paris Fahrt aufgenommen hatte, kehrte er regelmäßig in seine Heimatstadt zurück und realisierte wichtige Fotoserien für die Zeitschriften Constanze, Adam, Vogue, Condé Nast’s Traveler, ZEITmagazin, Männer Vogue, Max und das Süddeutsche Zeitung Magazin sowie sein eigenes Magazin Helmut Newtonʼs Illustratedʼ’
1979 beauftragte ihn die neu gegründete deutsche Vogue, auf den Spuren seiner Jugend zu wandeln und besonders den Aspekt der Mode einzufangen. Das daraus entstandene Portfolio BERLIN BERLIN lieferte auch den Titel der Ausstellung, die das 20-jährige Bestehen der Helmut Newton Stiftung feiert.
Dieses Buch zeigt Newtons ikonische Berlin-Fotografien ebenso wie viele unbekannte Aufnahmen aus den 1930er bis 2000er Jahren: Nachtschwärmer in den angesagten Clubs und Restaurants der Stadt, Aktaufnahmen in den Alt-Berliner Pensionen seiner Jugend sowie die Berliner Filmszene mit Hanna Schygulla und Wim Wenders an der Berliner Mauer, John Malkovich und David Bowie.
Im Oktober 2003, nur wenige Monate vor seinem Tod, überführte Newton große Teile seines Archivs in seine neue Stiftung, die im ehemaligen Landwehrkasino neben dem Bahnhof Zoologischer Garten untergebracht ist – jenem Bahnhof, von dem aus er im Winter 1938 Berlin überstürzt verließ. Mit dieser Publikation schließt sich ein Kreis in der Geschichte seines außergewöhnlichen Lebens und Werks.
*Helmut Newton. Berlin, Berlin Helmut Newton, Matthias Harder Hardcover, 255 Seiten, 50 Euro, ISBN 978-3-7555-0068-5 (Multilingual edition: English, French, German)
Newton Stiftung in Berlin, seit 2019 als Stiftungsdirektor. Harder publiziert darüber hinaus regelmäßig Artikel in Kunstmagazinen, Büchern und Ausstellungskatalogen.
Keywords
Schwarz-Weiß-Fotografie, Berlin, Modefotografie, Porträtfotografie