Gerhard Richter ist als Maler weltbekannt und hat im Februar seinen 92. Geburtstag gefeiert. Jetzt wird sein fotografisches Werk gewürdigt.
Gerhard Richter trat in den frühen 1960er Jahren als Maler, der die Amateurfotografie als Vorlage benutzte und in Ölbilder verwandelte, in die Kunstwelt. So bekam er früh das Etikett des „Fotorealisten“ aufgeklebt. Das gibt jedoch die Vielfalt seiner Bilderfindungen, mit denen er bis heute sein Publikum überrascht, nur unzureichend wieder. Unter anderem hat er auch selbst zur Kamera gegriffen und eindrucksvolle Bilder und Porträts von seinen Zeitgenossen geschaffen. Mittlerweile wird auch sein fotografisches Werk in seiner Einzigartigkeit gewürdigt, so zeigte die Düsseldorfer Galerie Sies + Höke eine Einzelausstellung mit Landschafts- und Porträtaufnahmen, die Richter als Unikate und limitierte Editionen geschaffen hat. Das große Mao-Porträt (1970) lässt ihn zu einem Großvater der Großbildfotografie der Düsseldorfer Schule werden. Seine Landschaftsaufnahmen erinnern an Caspar David Friedrich, seine Künstlerporträts sind subtil und zeigen ihn als wachen Beobachter der zeitgenössischen Szene.
Schirmer/Mosel Verlag, 96 Seiten, 38 Tafeln in Farbe, Deutsch / Englisch, 45 Euro, ISBN 978-3-8296-1011-7
https://www.sieshoeke.com/de/exhibitions/gerhard-richter-photographs-2024