Das Buch umfasst die neueren, die gesamte Bandbreite von Jeff Walls Schaffen repräsentierenden Bilder, die in einen Dialog mit Arbeiten aus der Zeit von Walls künstlerischen Anfängen eintreten und vielfältige inhaltliche und formale Bezüge offenbaren.
Jeff Wall hat seit den späten 1970er-Jahren maßgeblich zur Etablierung der Fotografie als eigenständiger Kunstform beigetragen. Er gilt als Begründer der inszenierten Fotografie: Seine Motive wirken zunächst wie Momentaufnahmen, doch bei seinen zumeist großformatigen, aus einer Vielzahl von Einzelaufnahmen vielschichtig und subtil komponierten Fotografien handelt es sich vorwiegend um vollständig konstruierte Bildwelten. Indem sein Werk Fotografie mit Elementen der Malerei, des Kinos und der Literatur verbindet – eine Vorgehensweise, die er selbst als „cinematografisch“ bezeichnet – reinszeniert er in einem aufwändigen Prozess fiktive Realitäten, Erinnerungen an Erlebtes und Gesehenes. Ende der 1970er-Jahre erregte er große Aufmerksamkeit mit seinen ersten großformatigen Dia-Leuchtkästen, die Ansätze der Konzeptkunst und der historischen Malerei miteinander verbanden. Wall arbeitet nicht in Serie, jedes seiner Bilder ist eine einzigartige Komposition, die Bildfindung kann Jahre in Anspruch nehmen.
Hatje Cantz Verlag, 248 Seiten, 95 Abb., Deutsch, 58 Euro, ISBN 978-3-7757-5629-7
https://www.hatjecantz.de/products/66050-jeff-wall