„Hierzulande“ versammelt Robert Lebecks Reportagen aus und über Deutschland von 1955, als er im Durchgangslager Friedland die Kriegsheimkehrer fotografierte, bis 1983.
Robert Lebeck (1929–2014) kam den Menschen, die er fotografierte, auf seinen Bildern nahe. Es fällt auf, dass die Porträtierten häufig lachen. Egal ob Prominente wie Elvis Presley, Romy Schneider, Alfred Hitchcock oder Joseph Beuys, oder ob durchschnittliche Bundesbürgerinnen und Bürger auf der Reeperbahn nachts um halb drei, beim Nacktbaden auf Sylt oder bei der »Weinschlacht von Altenahr«. Lebeck schien jeder Situation eine menschlich-komische Seite abgewinnen zu können: Er fotografierte, wenn geküsst, getrunken und getanzt, aber auch wenn geweint, gebettelt oder gelitten wurde. Seine Fotos strahlen Mitgefühl aus, Nächstenliebe und vor allem Neugier. Einige Bilder sind beinahe Teil des kulturellen Gedächtnisses, andere dagegen wurden selten oder noch nie veröffentlicht, wie die Serie über die Karl-Marx-Straße in Berlin-Neukölln von 1961. Lebecks Fotoreportagen sind legendär und machen ihn zum unverzichtbaren Chronisten unserer Zeit. Er selbst sagte einmal: „Ich bin viel gereist in meinem Fotografenleben, doch um ein spannendes Foto zu machen, musste ich eigentlich nur vor die Haustür treten.“
Steidl Verlag, 192 Seiten, 170 Abb. in SW, Hardcover, Deutsch, 35 Euro, ISBN 978-3-96999-215-9
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