Mit „Vanishing Berlin. In der Zwischenzeit“ begibt sich Alexander Steffen auf die Suche nach der Seele Berlins und dokumentiert die Veränderungen im städtischen Raum.
In Berlin, wie in vielen Städten, werden die Folgen der Gentrifizierung immer sichtbarer: Kleine familiengeführte Läden verschwinden aus dem Stadtbild, die Sub- und Kiezkultur verliert ihre Freiräume, auf Brachflächen entstehen seelenlose Großbauprojekte. Steffen, dessen Archiv mehr als 10.000 Bilder umfasst, fotografiert seit mehr als einem Jahrzehnt ein Berlin, das zu vergehen scheint. Die Orte und Zeitzeichen, die er in seinen Bildern festhält – Freiflächen, Brandmauern, Ladenfronten, Graffitis – können morgen schon verschwunden sein. Der Fotograf als Zeuge des Wandels seiner eigenen Stadt, die er wie ein Passant ohne ein bestimmtes Ziel durchstreift: Mit etwas Glück, so schreibt er, versinke sein Blick während seiner Streifzüge in einem Meer aus fensterlosen Brandwänden, rostroten und sandgelben Ziegeln, teilsanierten Mietskasernen mit Remisen und Garagen, unverwüstlichen Industriebauten mit Schornsteinen, dezent verzierten Kacheln und verwaschenen Zeichen. Ein Plädoyer des Fotografen für den Erhalt eines vielfältigen Berlins.
Edition Braus, 184 Seiten, ca. 250 Abb., Hardcover, Deutsch / Englisch, 29,90 EUR, ISBN 978-3-86228-231-9
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