Tief im Osten“ zeigt Jürgen Matschie „Die Lausitz im Wandel 1976-2020“. Sein Buch ist ein eindrückliches sozialdokumentarisches Porträt einer Region und ihrer Bewohner.
Jürgen Matschie wurde 1953 in Bautzen geboren. Er wuchs in dem nördlich gelegenen Dorf Spreewiese auf, arbeitete als Ingenieur und in der sorbischen Kultur. Nach einem Fotografie-Fernstudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig ist er seit 1988 als Fotografiker in Bautzen tätig. Die Lausitz war in der DDR eine Grenzregion. Mit der Ausweitung der EU gen Osten ist sie in die Mitte Europas gerückt, innerhalb des wiedervereinten Deutschlands aber dennoch Randgebiet geblieben. In seinem Buch zeigt Jürgen Matschie Fotografien aus viereinhalb Jahrzehnten. Sein historisches Panorama der Region offenbart sein Verankertsein in den besten Traditionen der sozialdokumentarischen Fotografie Ostdeutschlands. Matschies Fotografien beschönigen dabei nicht, sondern blicken unverstellt auf seine Sujets. Sie erzählen zum einen von der Eigenheit der zweisprachigen Region (Sorbisch), zum anderen lassen sie erfahren, dass in der Lausitz vieles nicht anders verlaufen ist als in anderen Landesteilen Ostdeutschlands.
Mitteldeutscher Verlag, 160 Seiten, zahlreiche Abb. in SW, Deutsch, 29 Euro, ISBN 978-3-96311-403-8