35 Jahre nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl ist Gerd Ludwigs Buch noch immer eines der wichtigsten Zeugnisse der Katastrophe.
National-Geographic-Fotograf Gerd Ludwig hat in den letzten 20 Jahren Tschernobyl neun Mal besucht. Und er hat sich weiter als jeder andere Fotograf in den „Bauch“ von Reaktor #4 vorgewagt. Mit packenden und berührenden Fotografien ist dieses Buch ein Buch des Erinnerns, denn Tschernobyl verschwindet. Im Wortsinn. Ein zweiter „Sarkophag“ hat im Jahr 2017 das bekannte Bild des zerstörten Reaktors für immer verschwinden lassen. Es ist aber vor allem ein Buch des Erinnerns an jene Menschen, die diese Tragödie durchleiden müssen. „Mich treibt die Verpflichtung, im Namen von stummen Opfern zu handeln, um ihnen mit meinen Bildern eine Stimme zu geben. Bei meinem Aufenthalt in Tschernobyl habe ich viele verzweifelte Menschen getroffen, die bereit waren, ihr Leiden öffentlich zu machen – einzig beseelt von der Hoffnung, Tragödien wie jene in Tschernobyl zukünftig zu verhindern“, sagt Gerd Ludwig über sein fotografisches Vermächtnis.
Edition Lammerhuber, 252 Seiten, 127 Abb. in Farbe, Deutsch / Englisch / Französisch, Hardcover, 75 Euro, ISBN 978-3-901753-66-4
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