Amin El Dib hat drei Jahre lang in der Basler Skulpturhalle Gipsabdrücke antiker Skulpturen fotografiert, die dort zu Studienzwecken versammelt sind.
Dem Fotografen ging es dabei um die Situation einer Sammlung in Raum und Zeit. „Indem ich, anhand anthropomorpher Skulpturen, der Frage nach der Materialität von Darstellung nachgehe, führe ich sie weiter, nämlich hin zur körperlichen Bedingtheit menschlischen Seins,“ so Amin El Dib über sein Projekt. Und weiter: „Diese Fragestellung lässt aber auch Transformationen bewusst werden, denen die Skulpturen in Stofflichkeit (zum Beispiel von Bronze zu Kalkstein zu Gips) und Zweck (zum Beispiel von griechischen Sakral- zu römischen Repräsentations- und heutigen Studienobjekten) unterworfen waren. Die Brüche in Existenz, Material und kultureller Tradition sind Themen dieser Serie.“ Somit ist die Geschichte der Sammlung von Gipsabgüssen antiker Skulpturen die eines Mediums und folgt damit einer Dynamik, die El Dib für sein eigenesMedium, für die Fotografie, in ähnlicher Weise wiederholt.
Wasmuth & Zohlen Verlag, 116 Seiten, zahlreiche Abb. in Farbe, Hardcover, Deutsch / Englisch, 58 Euro, ISBN 978-3-8030-3405-2
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