Thingstätten wurden zwischen 1933 und 1936 als propagandistische Freilichtbühnen und Versammlungsplätze des Nationalsozialismus erbaut. Das Buch ist Ergebnis einer interdisziplinären Recherche von 23 internationalen Künstlern und Wissenschaftlern.
Das interdisziplinäre Kunstprojekt „Thingstätten“ entwickelte sich seit 2012 aus Fragestellungen zur zeitgenössischen Kunst, mit denen sich Katharina Bosse im Zeitalter der rasanten Weiterentwicklung sozialer Online-Netzwerke beschäftigte, darunter die Bedeutung von Kollektiven sowie dem Verhältnis von Plattform zu Content. Von 400 geplanten Thingstätten wurden von den Nazis etwa 60 errichtet. Viele davon sind noch heute in Deutschland, Polen und Russland auffindbar. Thema der dort aufgeführten „Thingspiele“ war die deutsche Geschichte. Sie wurden aber auch für Kundgebungen oder Feiern der NSDAP verwendet und dienten der Inszenierung von „Volksgemeinschaft“. Der Name „Thingstätte“ war eine politisch motivierte Aneignung, mit der „Instantgeschichtlichkeit“ erzeugt werden sollte.
Kerber Verlag, 256 Seiten, zahlreiche Abb. in Farbe und SW, Hardcover, Deutsch, 45 Euro, ISBN 978-3-7356-0693-8
https://www.kerberverlag.com/de/1819/thingstaetten