Mit ihrem Projekt unternimmt Chris-tine Fenzl eine visuelle Forschungsreise zur Nachwendejugend Ostberlins und die Generation der „Wendekinder“.
Christine Fenzl wurde 1967 in München geboren, zog 1992 nach Berlin und wurde Assistentin von Nan Goldin. Zunächst lebte sie im Westteil der Stadt, dann im ehemaligen Ostteil Mitte, wo Erneuerung und Umbruch, aber auch Herausforderungen täglich spürbar waren. Über ihr Projekt sagt sie: „Ich fürchte, dass die Bilder dieser Zeit verschwinden. Angetrieben von der anhaltenden Veränderung, aber dennoch spürbaren ehemaligen Teilung der Stadt, ist es mir wichtig, der „Wendekinder“-Generation ein Gesicht zu geben. Ich will die jungen Frauen und Männer in Bildern festhalten, die in diese besondere Zeit hineingeboren und somit Teil der Geschichtsschreibung sind.“ Die Porträtierten aus den Bezirken Hellersdorf, Marzahn, Lichtenberg und Hohenschönhausen kamen in der Wendezeit und danach zur Welt. Für deren Eltern war die Mauer noch eine Selbstverständlichkeit. In sensiblen Fotografien spürt Fenzl mit ungeteiltem Interesse den Geschichten und Erwartungen der Protagonisten nach. Deren Lebens-Orte befinden sich dabei ebenso im Wandel wie sie selbst.
Hatje Cantz Verlag, 160 Seiten, 118 Abb. in Farbe, Hardcover, Deutsch / Englisch, 40
Euro, ISBN 978-3-7757-4609-0
https://www.hatjecantz.de/christine-fenzl-7538-0.html