In seiner ersten Autobiografie gibt Anton Corbijn der französischen Schriftstellerin Marie-Noel Rio tiefe Einblicke in sein Leben und sein künstlerisches Werden. Absolute Leseempfehlung.
In Anlehnung an Jack Londons Fragestellung „Was mir das Leben bedeutet“ bat die französische Dramaturgin und Schriftstellerin Marie-Joel Rio Anton Corbijn um ein Gespräch. Die beiden Freunde trafen sich in Corbijns Haus in Den Haag. So schildert Anton Corbijn seine Jugendträume, seinen Aufbruch in die Welt der Kunst und die Mittel der Imagination, die ihm als Jugendlicher halfen, der Enge seines protestantischen Elternhauses zu entfliehen, bevor er schließlich einer der berühmtesten Fotografen des internationalen Showgeschäfts und begehrter Regisseur von Musikvideos und schließlich auch von Spielfilmen wurde. In seiner Jugend war die Welt der Musik sein Land der Verheißung und die Fotografie zunächst nur ein Vehikel, um dorthin zu gelangen. Der Rest ist Geschichte. Die Sicht des Protagonisten auf seinen für ihn selbst kaum fassbaren Werdegang bietet unerwartete Einblicke in die Seele eines Künstlers, der den Leser mit seiner Mischung aus Selbstzweifeln und Erkenntnisdrang bezaubert und auch heute noch unaufhörlich nach neuen Herausforderungen strebt.
Schirmer Mosel Verlag, 80 Seiten, 24 Abb. in Farbe und Duotone Deutsch, gebunden, 22 Euro, ISBN 978-3-8296-0846-6
Anton Corbijn – Selbstportrait