In den 1920er Jahren fotografierte Leendert Blok Pflanzen für holländische Pflanzenkataloge – in Farbe. Seine Fotografien zeigen eine malerische Ästhetik.
Leendert Blok (1895-1986) experimentierte früh mit ersten Farbfotografien und formatfüllenden Nahaufnahmen. Schon in den 1920er-Jahren arbeitete er eng mit Blumengroßhändlern zusammen und produzierte für deren Warenkataloge hochwertige Farbdrucke. Blok nutzte das Autochromverfahren der Brüder Lumière und inszenierte dabei die einzelnen Blüten als kostbare Objekte der Begierde. Blok wollte mit seinen Bildern faszinieren: In zartesten Farbschattierungen und Bronzetönen offenbart sich in ihnen das ewige Reich der Flora; Blüten und Knospen werden im Chiaroscuro überhöht. Vor dunklem Fond präsentiert er Blumen auf eine Weise, die an die Vanitas-Stillleben des Goldenen Zeitalters erinnert. Tulpen, Dahlien, Narzissen, Iris, Hyazinthen und Pfingstrosen zeigen sich in ihrer ganzen Pracht und Einzigartigkeit. Die Fotografien von Leendert Blok erinnern an alte botanische Illustrationen. In ihnen wird die einzelne Pflanze zur Skulptur, die den Wesenskern pflanzlichen Lebens erfasst.
Hatje Cantz Verlag, 176 Seiten, 80 Abb. in Farbe, 58 Euro, Deutsch, gebunden, ISBN 978-3-7757-4036-4.