In drei Zeitabschnitte geordnet, zeigen die Aufnahmen in diesem Band eindrucksvoll, wie Hamburg nach dem Krieg wieder auferstand und sich die Stadt vom Stillstand der frühen Nachkriegszeit in die lebendige Metropole der 1960er Jahre verwandelte.
Ob auf der Straße, in den Grünanlagen, im Hafen, in privaten oder öffentlichen Gebäuden: Als Chronist des Alltags hatte Lüden (1914-1996) ein sicheres Gespür für Bildkompositionen zwischen Stadtansicht und Straßenfotografie, zwischen der baulichen Szenerie einer Großstadt und dem scheinbar beiläufigen Detail einer Straßenszene.
Unablässig war er mit seiner Leica und später der Hasselblad unterwegs und dokumentierte die Stadt sowohl als freier Fotograf als auch im Auftrag von Zeitungen und Firmen: Passanten an der Ampel und in den Einkaufsstraßen, der Warenumschlag im Hafen, öffentlicher Nahverkehr oder Kinder auf dem Spielplatz. Lüden selbst nannte sich einfach „Bildberichterstatter“, war der Begriff „Fotograf“ doch durch die Gewerbeordnung geschützt. Zur Abwicklung seiner Aufträge in der Aufbruchszeit der deutschen Presse richtete er einen eigenen Laborbetrieb mit mehreren Angestellten ein.
Junius Verlag, 240 Seiten, 200 Abb. in Duotone, Deutsch, gebunden, 39,90 Euro, ISBN 978-3-88506-048-2.