Das Werk von Nikolaus Walter, Jahrgang 1945, ist Resultat vieler Begegnungen mit Menschen und Landschaften. Seit 1966 entstehen seine Fotografien auf Entdeckungsreisen zu den „Un-Orten“ dieser Welt und im Kontakt mit Außenseitern der Gesellschaft. Die Ergebnisse zeugen von einer besonderen Gabe des Künstlers: Er nimmt den Menschen Bilder ab, ohne sie bloßzustellen. Den Künstler leitet ein großes Gespür für die Geschichten von Menschen und Orten am Rand der Gesellschaft. Sein wacher Blick erkennt den richtigen Moment, aus dem sich seine Bildgeschichten erst entwickeln können. Drei Essays beleuchten Walters Werk aus verschiedenen Blickwinkeln. Anton Holzer findet einen fotohistorischen Zugang, während Margit Zuckriegl sich der „intuitiven Soziologie“ des Künstlers widmet. Der literarische Beitrag des Wegbegleiters Willibald Feinig schließlich nähert sich dem Schaffen Walters in einem Porträt des Künstlers, das den dialogischen Charakter seines Werks betont.
Kehrer Verlag, 224 Seiten, 250 Abb. in SW, Deutsch, gebunden, 44,90 Euro, ISBN 978-3-86828-545-1.