Zille führt seine Betrachter durch die Straßen der schnell zur Metropole heranwachsenden Stadt. Immer wieder fällt sein Blick auf spielende Kinder, Wäscheplätze und Müllhalden – den Alltag des Großstadtlebens. Diese Authentizität macht seine Aufnahmen zu Dokumenten der Berliner Stadt- und Sozialgeschichte und den Fotografen zum Pionier der sozialdokumentarischen Fotografie.
Heinrich Zille wurde 1858 in Radeburg bei Dresden geboren und starb 1929 in Berlin. Nach seinem Studium bei dem Maler, Illustrator und Karikaturisten Professor Theodor Hosemann an der „Königlichen Kunstschule“ lernte er die unterschiedlichen grafischen Verfahren kennen. Zille arbeitete 30 Jahre lang bei der „Photographischen Gesellschaft Berlin“ am Dönhoffplatz. Dass Heinrich Zille selbst fotografisch tätig gewesen ist, wurde erst gegen Ende der 1960er Jahre bekannt. Er nutzte die Kamera als „lichtbildnerischen Notizblock“ für seine grafischen Studien und hat sich selbst nie als Fotograf bezeichnet.
Schirmer Mosel Verlag, 208 Seiten, 134 Abb. in Duotone, Deutsch, broschiert, 29,80 Euro, ISBN 978-3-8296-0690-5.