August Sander, der große Fotograf der Neuen Sachlichkeit, begann in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, das Rheintal in eindrucksvollen Schwarzweiß-Aufnahmen zu dokumentieren. Als seine erste Publikation „Antlitz der Zeit“ von den Nazis beschlagnahmt wurde, wandte er sich umso intensiver der Landschaftsfotografie zu. Jenseits jeder Rhein-Romantik oder -Ideologie schuf er Bilder von ungewöhnlichem atmosphärischen Reiz und hoher technischer Qualität – gleichsam „Porträts“ seiner engeren Heimat, die heute zu den Höhepunkten der Landschaftsfotografie des 20. Jahrhunderts zählen.
Als der junge Schirmer Mosel Verlag das Buch vor 40 Jahren veröffentlichte, galt die Fotografie noch als Stiefkind der Kunstwissenschaften, und nur Insidern dürfte der Name August Sander ein Begriff gewesen sein.
Beides hat sich seitdem gründlich geändert.
Schirmer Mosel Verlag, Jubiläumsausgabe im Originalformat, 112 Seiten, 40 Skiatone-Tafeln, 20 Abb., Deutsch, 49,80 Euro, ISBN 978-3-8296-0671-4.