Der französische Fotograf Willy Ronis (1910-2009) zählt neben Henri Cartier-Bresson und Robert Doisneau zu den prominentesten Vertretern der „humanistischen Fotografie“, denn der Mensch steht im Mittelpunkt seines Schaffens. Viele seiner Werke haben sich als Ikonen in das kollektive Gedächtnis eingeschrieben und maßgeblich unser Bild vom Leben und Kultur unserer französischen Nachbarn geprägt. Die Publikation beleuchtet über 60 Jahre des langen Lebens und Wirkens von Willy Ronis und deckt alle thematischen Facetten seines OEuvres ab. Mit Fotos von Streiks und Massenprotesten debütierte Ronis in den 1930er Jahren. Die pulsierende Metropole Paris mit Vororten wie Belleville Ménilmontant wird in den unmittelbaren Nachkriegsjahren zu seinem fotografischen Biotop. Ab 1947 verlagert er seinen Lebensmittelpunkt in die Provence, die er in seinen Fotos als ländliche Idylle vor dem Zeitalter des Massentourismus festhält. In der Summe seines Schaffens wird Willy Ronis als mitfühlender Berichterstatter des französischen Alltags erfahrbar, als großer Menschenfreund und Chronist eines Jahrhunderts.
Kehrer Verlag, 152 Seiten, 112 Abb. in Duo-tone, 39,90 Euro, Deutsch / Französisch, gebunden, ISBN 978-3-86828-394-5.