Barbara Probst wurde 1964 in München geboren. Sie spielt in ihren Fotoserien nicht nur mit schnellen Perspektivwechseln und flüchtigen Augenblicken des urbanen Lebens, sondern wirft zudem fundamentale Fragen der Fotografie und Bildlichkeit auf. Über einen per Radiowelle gesteuerten Auslösemechanismus nimmt die Künstlerin mit bis zu 14 Kameras eine Szene aus der Distanz und vielen Blickwinkeln gleichzeitig auf. Durch die verschiedenen Kamerastandpunkte und -einstellungen sowie unterschiedliche Optiken und immer wieder anderes Filmmaterial ergeben sich Reihen von Ansichten, die weder über stilistische Merkmale noch die gleiche Gattung oder formale Nähe zusammengehalten werden. Allein der Zeitpunkt der Auslösung verbindet die Bilder einer Serie. Dabei ist die Anordnung der Fotografien so ausgeklügelt, dass spannende Dramaturgien entstehen, die auf eine Vielzahl fotografischer Genres verweisen.
Hatje Cantz Verlag, 240 Seiten, 254 Abb. in Farbe und SW mit 6 Klapptafeln, gebunden, Englisch, 39,80 Euro, ISBN 978-3-7757-3711-1.