Die von Klaus Mellenthin im Rahmen des Stuttgarter Fotosommers kuratierte Gruppenschau Transformation zeigt ab dem 12. Juli und bis zum 8. September anhand von fünf fotografischen Positionen, wie sich die Persönlichkeit und die Sprache von Bildschaffenden durch den Wegzug aus vertrauter Umgebung grundlegend verändern.
Zum Thema Heimat gibt es viele widersprüchliche Aussagen: „Man kann die Heimat verlassen, aber die Heimat verlässt einen nie“ oder „Je weiter ich gehe, desto näher komme ich meiner Heimat“. Oder gilt auch beim Wegziehen aus bekanntem Terrain „Aus den Augen, aus dem Sinn“?
Axl Jansen, Klaus Mellenthin, Jonas Ruhs, J. Konrad Schmidt und Sandra Schuck präsentieren aktuelle, teils noch nicht publizierte Fotografien und Installationen, die sich mit gesellschaftlichem, technischem, moralischem und kulturellem Wandel auseinandersetzen.
Klaus Mellenthin, selbst in Stuttgart sozialisiert und nach Stationen in Barcelona, Paris und London seit über einem Jahrzehnt in Berlin lebend, hat zu dieser exklusiven Gruppenausstellung befreundete Künstler eingeladen, die allesamt prägende Jahre in Stuttgart verbracht haben und inzwischen ebenfalls in Berlin leben. Zudem attestiert er allen vier, dass sie entscheidenden Einfluss auf sein eigenes Werk ausgeübt haben.
Axl Jansen präsentiert ein Best-Of seiner während zweier Aufenthalte auf dem tibetischen Plateau entstandenen, zumeist Nomadenfamilien portraitierenden Fotos, die er als Hommage an die Schönheit und Resilienz Tibets versteht. Klaus Mellenthin zeigt zwei bisher im Original ungesehene Arbeiten: „Caspar“ beschäftigt sich mit der spirituellen und „Otto“ mit der technischen Seite der Deutschen Geschichte. Jonas Ruhs hat während vier Interviews mit BerlinerInnen mittels Elektroenzephalografie (EEG) deren Hirnaktivitäten aufgezeichnet und verknüpft diese in seiner sich ständig verändernden Rauminstallation mit 3D-Modellen des jeweiligen Zuhauses der ProtagonistInnen. J. Konrad Schmidt kombiniert ein großformatiges, poetisches Frauen-Portrait mit dem einer Sagen-Figur aus einem Thüringer Dorf. Und Sandra Schuck zeigt ihre im eigenen Wohnzimmer entstandenen Inszenierungen und Interpretationen langjähriger Freundschaften.
Sprachfragmente, Sounds, Objekte und Skulpturen erweitern die jeweiligen Wand-Arbeiten in den Raum hinein und sorgen für ein ganzheitliches Erleben des Phänomens Fotografie. Die Exponate suchen und finden den Dialog miteinander und mit dem Umraum. Zur Vernissage am 12. Juli (19 Uhr) begrüßen die Galeristen Katrin und Marko Schacher, Kurator Klaus Mellenthin führt in die Ausstellung ein. Am 27. Juli, 16 Uhr, findet in der Schau ein Fotografinnen-Talk statt.
www.fotosommer-stuttgart.de/schacher-raum-fuer-kunst
*Schacher – Raum für Kunst, Blumenstr.15, 70182 Stuttgart