Vom 14. April bis zum 25. August 2024 präsentiert das Ludwig Museum for Contemporary Art in Budapest die Ausstellung IDENTITY – LANDSCAPE EUROPE des Musikers und Fotografen Till Brönner. Auf mehr als 450 Quadratmetern werden rund 80 Fotografien, darunter zahlreiche neue Arbeiten gezeigt. Ergänzt wird die Einzelausstellung durch ein Rahmenprogramm aus Vorträgen, musikalischen Interventionen und Panels.
Till Brönner, renommierter Jazz-Musiker und Fotograf, fängt mit seiner Kamera den kulturellen Facettenreichtum des Kontinents Europa ein. Ausgangspunkt der Ausstellung ist die 2019 im Auftrag der Brost-Stiftung und der Stiftung für Kunst und Kultur entstandene Serie MELTING POTT, für die der Künstler durch eine der vielfältigsten und ambivalentesten Regionen Deutschlands zog – das Ruhrgebiet.
Dabei porträtierte Brönner nicht nur bekannte Personen wie den Fußballer Mario Götze, Fernsehmoderatorin und Journalistin Dunja Hayali oder Dr. Franz-Josef Overbeck, Bischof von Essen, sondern fotografierte auch unter schwierigen Aufnahmebedingungen im Bergbau. Entstanden ist eine Langzeitstudie der am dichtesten bevölkerten Region Deutschlands.
Till Brönner ging es um die kulturelle Vielfalt, den europäischen Einfluss und dessen Präsenz im Ruhrgebiet. Daraus entstand die Idee, den regionalen Bezug auf Europa auszuweiten. Die Unmittelbarkeit und Sensibilität, die Brönners Bilder auszeichnen, haben viel mit seiner Karriere als Jazzmusiker zu tun. In der Ausstellung kann man seine humanistische Haltung erkennen.
„Der gesellschaftliche Dialog, der durch künstlerische Impulse ausgelöst wird, ist ein Ziel der Brost- Stiftung. Gute Kunst spricht alle Sprachen. Sie ist Volksbildung und baut Brücken. Der großartige Till Brönner ist auf Brückenbau-Mission auch für unsere Ruhrregion. Von Duisburg über Kattowitz nach Budapest. Das ersetzt keine kluge staatliche Diplomatie. Hilft aber dabei, dass sich Völker nicht weiter entfremden“, so Prof. Bodo Hombach, Vorsitzender des Vorstands der Brost-Stiftung, über die Förderung dieser Ausstellung.
Till Brönner (*1971, Viersen) gilt als Kosmopolit. Aufgewachsen in einer Musikerfamilie zwischen Italien und dem Rheinland, lebte und arbeitete Brönner lange Zeit zwischen Berlin und Los Angeles und ist im Prinzip überall zuhause. Inspiriert durch die Arbeit des Musikers und Modefotografen William Claxton, die in Julian Benedikts Dokumentarfilm „Jazz Seen“ gezeigt wird, wurde sich Brönner zunehmend der offensichtlichen Parallelen zwischen Jazz und Fotografie bewusst und begann im Jahr 2009 mit den ersten Portraits seiner Musikerkollegen. Wenig später folgten Porträts außerhalb seines eigenen Umfelds – Schauspieler, Sportler, Schriftsteller, Aktivisten. Bilder von Lenny Kravitz, Hannelore Elsner oder Klaus-Maria Brandauer zählen bereits heute zu seinen berühmtesten Werken.
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Foto: Boxers, Duisburg, Germany, 2019, © Till Brönner, Courtesy Brost-Stiftung