Die Leica Galerie Zingst zeigt ab dem 15. März Ismail Ferdous Ausstellung „Sea Beach“. Bilder von Kilian Schönberger sind am 6. März“ im Max Hünten Haus zu sehen.
Kilian Schönberger ist Waldfotograf und zeigt in der Ausstellung „Lockruf der Einsamkeit“ seinen Beitrag zum Jubiläumsjahr des Malers Caspar David Friedrich: Seit seiner Kindheit beeinflussten ihn die Motive Friedrichs und so begab er sich – den Spuren des Malers folgend – auf eine Sehnsuchtsreise quer durch Deutschland.
Auch der aus Bangladesch stammende Fotograf Ismail Ferdous kehrt mit den Bildern seiner Ausstellung „Sea Beach“ an einen Ort seiner Kindheit zurück, den Strand von Cox´s Bazar.
Beide Fotografen zeigen Gegenden, die sie zwar auf besondere Weise geprägt haben, in dieser Weise aber nicht existieren: Kilian Schönberger simuliert seine romantisch anmutenden Bildwelten im Kopf, um danach durch akribische Vorbereitungen unter Berücksichtigung des Wetters – Nebel spielt eine wichtige Rolle – des Lichts und der Jahreszeit einen optimalen Zeitpunkt für das Bild auszumachen. Es entstehen distanzierte, fast an Bühnenbilder erinnernden Kompositionen, bei denen Schönberger die Atmosphäre eines Bildes wichtiger ist als der dargestellte Ort: „Der Zeitraum zwischen der Planung eines Motivs und der finalen Aufnahme kann sehr unterschiedlich sein. Manchmal gelingt mir die Umsetzung direkt am nächsten Tag, oft dauert es Wochen, Monate oder sogar Jahre. Es gibt Motive, für die ich seit einem Jahrzehnt auf perfekte Umstände warte. Im Gegensatz zu Friedrich kann ich als Fotograf die Stimmung leider nicht im Atelier erzeugen – ich muss sie vor Ort festhalten.“
Dem Beispiel der Werbe- und Modefotografie folgend, wählte Ismail Ferdous für seine Porträts eine Lichtstimmung, die das typische Licht des Strandes überhöht, um die dortige kulturelle Lebendigkeit in einem strahlenden Licht zu präsentieren. Er fotografierte nur in den Wintermonaten, immer in den Mittagsstunden und setzte zusätzliches Kunstlicht ein, um ein Gefühl von urlaubsähnlicher Gelassenheit, Entspannung und einer schwebenden Atmosphäre hervorzurufen: „Mein Ziel war es, die Bildsprache auf humorvolle Weise zu verwenden und den Gesamtton fröhlich und leicht zu halten. Die vertraute Ästhetik, die an Werbung oder Modefotografie erinnert, vermittelt ein Gefühl der Vertrautheit in der Bildsprache, doch der Inhalt dieser Serie ist anders. Durch diesen Hauch von Ironie gelingt es mir, Parallelen zwischen der Massenstrandkultur und den Feinheiten dieser einzigartigen Strandkultur zu ziehen.“
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