Die Galerie noir blanche, Düsseldorf, zeigt ab 8. März bis 27. April 2024 eine Giovanni Gastel Ausstellung mit den ikonischen Werken des renommierten Mailänder Fotografen. Diese Ausstellung ist die erste große Präsentation der Werke von Giovanni Gastel in Deutschland.
Giovanni Gastel ist international einer der bekanntesten Namen der italienischen Fotografie. Dreißig Jahren arbeitete er mit den wichtigsten Modemagazinen zusammen. Er lebte und arbeitete in Mailand, wenn ihn berufliche Verpflichtungen nicht um die Welt führten. Bevor er zum digitalen Format überging, arbeitete er hauptsächlich in großformatigen Polaroids und mit Fachkameras. Als Kenner des Experimentierens hatte er „Old Mix“-Techniken, die „Cross“-Technik, bildnerische Umarbeitungen und ironisches Stillleben in die zeitgenössische Modefotografie eingeführt.
Als Erbe des aristokratischen und raffinierten Stils, der den alten Mailänder Adel charakterisiert (er ist der Neffe von Luchino Visconti), spiegelte er Kultur, Eleganz und Charme in seinem Stil wider. Manchmal verfeinert, traumhaft und symbolisch, manchmal surreal und entmystifizierend, erzählen seine Bilder einen unaufhaltsamen Weg kreativer Forschung, der, rückwärts gelesen, die Entwicklung der Bräuche in den letzten fünfundzwanzig Jahren widerspiegelt. Aber auch mit seinen poetischen Schriften, mit denen er sich bereits im jugendlichen Alter intensiv befasste, sind einer breiten Öffentlichkeit bekannt.
In den 80er und 90er Jahren arbeitet Gastel an Werbekampagnen für die wichtigsten italienischen Modehäuser wie Versace, Missoni, Tod’s, Ferragamo und viele mehr. Der Erfolg in seinem Heimatland Italien brachte ihn in den 90er Jahren auch nach Paris, wo er für Marken wie Dior, Nina Ricci, Guerlain sowie im Vereinigten Königreich und Spanien arbeitete. Obwohl seine Karriere in der Modewelt begann, verspürte Gastel schnell den Drang, sich durch künstlerische Projekte auszudrücken.
1997 erhielt er eine Einzelausstellung in der Mailänder Triennale, die von dem Kunstkritiker Germano Celant kuratiert wurde. Die Triennale-Ausstellung katapultierte Gastel an die Spitze der Fotowelt, und ab den 2000er Jahren festigte sich sein beruflicher Erfolg, als sein Name in Fachmagazinen neben denen wichtiger italienischer Fotografen wie Oliviero Toscani und Ferdinando Scianna und internationaler Legenden wie Helmut Newton, Richard Avedon, Annie Leibovitz und Jürgen Teller erschien.
Der berufliche Erfolg und die Anerkennung öffneten die Türen zu einer anderen Seite von Gastels fotografischem Repertoire, die bis in die späten 2000er Jahre unerforscht geblieben war: die Porträtfotografie. Diese wiederum gipfelte 2020 in einer Ausstellung im MAXXI in Rom mit den Gesichtern vieler Menschen aus der Welt der Kultur, des Designs, der Kunst, der Mode, der Musik, der Unterhaltung und der Politik, denen Gastel in seiner 40-jährigen Karriere begegnet war. Zu den bemerkenswerten Porträts gehören unter anderem Barack Obama, Ettore Sottsass, Roberto Bolle und Marco Pannella.
Giovanni Gastel war im Verwaltungsrat des Museums für zeitgenössische Fotografie, einem institutionellen Partner der Triennale von Mailand, und im Verwaltungsrat der IEO-CCM Foundation bis zu seinem frühen Tode vertreten. Giovanni Gastel starb am 13. März 2021.
Die Werke von Giovanni Gastel werden in Deutschland exklusiv durch die Galerie noir blanche repräsentiert.