Photographes by Miles Aldridge. Courtesy of Lyndsey Ingram, London.
Vom 2. Februar bis 5. Mai 2024 zeigt Fotografiska Berlin die Ausstellung „Virgin Mary. Supermarkets. Popcorn“ mit Werken von Miles Aldridge.
Der Brite Miles Aldridge (*1964) zählt seit den 1990er Jahren zu den begehrtesten internationalen Modefotografen und erreichte Bekanntheit durch seinen stark stilisierten, psychedelischen Stil mit Zitaten aus Film, Kunstgeschichte und Popkultur.
Seine aufwändig inszenierten Bilder erinnern an Filmsets. Makellos-glatte Oberflächen und stereotypische Weiblichkeit verstärken die künstliche Wirkung der Bilder, die in einer Palette von satten und flirrenden Farbtönen gehalten und allesamt auf Film fotografiert sind.
Die Schau reflektiert drei Stränge seines Kosmos: Die Jungfrau Maria verweist auf die religiösen Gemälde von Künstlern wie Caravaggio, die durch dramatische Beleuchtung, Kostümierung und Inszenierung theatralische Momente schaffen. Der Supermarkt ist eine Metapher für die Konsumgesellschaft und die Hoffnung auf Selbstoptimierung durch die therapeutische Wirkung des Konsums. Schließlich steht Popcorn für den Einfluss des Kinos in Aldridges Werk. Autorenfilm-Regisseure wie Hitchcock, Lynch und Fellini dienten als Inspirationsquelle für seinen Stil.
„Wir leben in einer Illusion von Kontrolle in unserem auf Konsum und auf soziale Medien ausgerichteten Lebensstil. Eine Utopie, die wir geschaffen haben, um eine fiktive Sicherheit zu erreichen. Die Wahrheit ist jedoch, dass wir überhaupt keine Kontrolle haben. Denn wenn das Leben schnell auf uns zukommt und uns mit Dingen wie Krankheiten, sozialen Ungerechtigkeiten, Unruhen und Pandemien überrascht, sind wir unglaublich verletzlich und stehen schutzlos da. Das sind Tatsachen, auf die sich meine Bilder konzentrieren und die sie durch die Verwendung von großartigen Farben, sorgfältig herausgearbeiteten Details und einem gewissen zynischen, dunklen Humor hervorheben”, sagt Miles Aldridge.
Dies ist seine bisher größte Retrospektive mit etwa 80 Bildern. Unter den Serien befindet sich (after Cattelan) von 2015, bei dem der Künstler Maurizio Cattelan Aldridge einlud, im Laufe einer gemeinsamen Nacht in einem Pariser Museum auf Cattalans Skulpturen zu reagieren.
„Die Ausstellung versteht sich als ein Best-of aus Miles‘ Werk. Tableaus über die markanten, manchmal witzigen und sarkastischen Frauenrollen bis hin zu den ikonischen Serien Immaculée und (after Cattelan) reicht. Auch Porträts von Stars wie Sophie Turner, Donatella Versace, Rick Owens oder Ralph Fiennes sind zu sehen. Ein smarter Ritt durch Miles‘ extravaganten Kosmos“, so Kuratorin Nadine Barth, die die Ausstellung in Zusammenarbeit mit Johan Vikner, Global Director of Exhibitions bei Fotografiska International zusammengestellt hat.
Miles Aldridge wurde 1964 in London geboren und begann sich schon früh für die Fotografie zu interessieren, als er von seinem Vater, dem berühmten Kunstregisseur Alan Aldridge, eine Nikon F-Kamera geschenkt bekam. Später studierte er Grafikdesign am Central Saint Martins und schloss 1987 mit einem BA ab. Sein kreatives Schaffen umfasst großformatige C-Type-Drucke, Polaroids, Siebdrucke, Fotogravuren und Zeichnungen. Er ist einer der wenigen Fotografen, die noch überwiegend auf Film fotografieren.
Photographes by Miles Aldridge. Courtesy of Lyndsey Ingram, London.