Vom 5.März bis 23.April 2023 zeigen die Kunsträume der Michael Horbach Stiftung die Ausstellung „Pep Bonet – Paradís“ mit Bildern seiner mallorquinischen Heimat – intim, verfremdet und poetisch.
Gesichter und Geschichten der Einwohner, verborgene Orte und kulturell wichtige Ereignisse auf der Insel Mallorca dokumentierte der international bekannte Fotograf und Filmemacher Pep Bonet aus seiner Perspektive als Einwohner und nimmt dabei einen intimen, persönlichen und poetischen Blickwinkel ein.
Seine 137 Fotografien werden mit einer sehr ungewöhnlichen Technik namens „Negativ-Rückgewinnung“ aufgenommen, bei der das analoge Verfahren und das Sofortfilmnegativ verwendet und dann mit Bleichmittel bearbeitet werden, um ein Negativ zu erzeugen, das dann gescannt und gedruckt wird. Ein Teil seiner Fotografien sind Doppelbelichtungen. Es ist ein mühsamer und organischer Prozess, wie Bonet erklärt: „Jedes Foto ist eine Welt für sich und nichts ist vorhersehbar“.
Der Fotograf, der 1974 auf Mallorca geboren wurde und dort lebt, arbeitet mit einem FP100-Sofortfilm, der seit Jahren nicht mehr hergestellt wird und im Verschwinden begriffen ist. „In sehr naher Zukunft wird es unmöglich sein, Zugang zu dieser Art von Sofortbildfilm zu haben, und ich möchte ein Dokument schaffen, das im Laufe der Jahre immer wertvoller und unwiederholbarer wird. Um gute Fotos zu machen, gehe ich immer nach meinem Instinkt, und ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass es zwei sehr unterschiedliche Wörter gibt, die meine Arbeit definieren: Liebe und Hass. Ich fotografiere, was ich am meisten hasse und was ich am meisten liebe, nur so kann ich eine sichtbare Emotion erreichen. Nach zu vielen Jahren, in denen ich das fotografiert habe, was ich am meisten hasse – Ungerechtigkeiten, Kriege, Gräueltaten, Ungleichgewichte – habe ich beschlossen, dass die Zeit gekommen ist, das zu fotografieren, was ich am meisten liebe, meine Heimat Mallorca“, so Pep Bonet.