Vom 12. Februar bis 23. April 2023 zeigt die Ausstellung DONG – MODE MUSIK YAK eine Einzelpräsentation des Mode- und Musikfotografen Axl Jansen. Das Ausstellungskonzept in der Villa Merkel ist eine Zusammenarbeit des Fotografen mit dem Gestalter und Verleger Uli Schwinge.
Grundlage für das aus drei Teilen bestehende Projekt ist das Werkverzeichnis von Axl Jansen (DING). Es enthält auf über 1.100 Seiten eine unkommentierte Rückschau auf dreißig Jahre Arbeit des Fotografen mit Reisen, Begegnungen, Musik, Geschichten, Mode, Style und viel subversivem Witz. Als Remix wird das DING in der Villa Merkel zum begehbaren und interaktiven Magazin. Frei nach dem von Axl Jansen ebenfalls fotografierten Musiker Falco: OUT OF THE DING – INTO THE DONG.
DONG ist dabei ein Spiel mit Sounds, mit Worten, mit Sinn, Unsinn und aufblitzender Erkenntnis. Das Projekt sampelt Mode, Pop, Oberflächen, Humor und Tiefe. Gespielt wird auch mit der Produkt- und Werbeebene der Mode- und Musikfotografie. Was oder wer ist das Produkt? Welche Rolle nimmt die Präsentation ein und wann wird der:die Besucher :in selber zum Produkt?
Von 2004 bis 2008 war Axl Jansen Herausgeber und Creative-Director des Magazins DONG, das in 16 Ländern vertrieben wurde. Die sieben Ausgaben wurden in die Magazinsammlung des MoMA, New York aufgenommen. Das Magazin bot die ironische Antwort auf die aalglatten Modehefte dieser Jahre. Es folgte eigenen Regeln und erfand sich als eigenständiger Raum, in dem Affekt und Selbstreflexion Hand in Hand gehen. Die Ausstellung ist eine Fortführung des Magazins und Erweiterung dessen in die Räume der Villa Merkel. Gegen Ende der Ausstellung wird dieses begehbare Magazin zurück in ein gedrucktes Werk gebracht: dang infinity- die liegende acht.
Axl Jansen (*1965, lebt in Berlin) ist ein Mode- und Musikfotograf, der seine fotografische Karriere in den neunziger Jahren in Stuttgart begann. Er wurde unter anderem durch eine Kampagne des Stuttgarter Magazins „Lift“ mit stadtbekannten Gesichtern wie Rezzo Schlauch oder den Fantastischen Vier bekannt. Er fotografierte zahlreiche Musiker wie Freundeskreis, Tic Tac Toe, die Leningrad Cowboys, Nina Hagen oder Moby. Axl Jansen erlangte auch im Mode- und High Fashion-Bereich schnell an Bekanntheit und arbeitete in Berlin, London und Paris. Er fotografierte eine preiskgekrönte Kampagne (Holys) für Hugo Boss für die beispielsweise Derrick oder Marc Almond Model standen. Axl Jansenist in Deutschland, Frankreich und darüber hinaus für Modelabel wie Chanel, Yamamoto, Dior, und Gaultier tätig.
Die Ausstellung wird von Veranstaltungen und einem Vermittlungsprogramm begleitet. Es finden Gesprächsrunden mit Journalistinnen zu Musikströmungen der neunziger Jahre, mit Modeexperten zu nachhaltiger Mode und mit Fotografie-Expert: Innen zu Herangehensweisen in der Modefotografie statt. In Kooperation mit dem Kommunalen Kino Esslingen wird außerdem eine Kinoreihe präsentiert.