Analoger Foto-Kult trifft Kino-Ästhetik: Im Kanon der polnischen Nachkriegsfotografie haben die Bilder von Bogdan Dziworski einen Ehrenplatz. Von 8. April bis 25. Juni 2022 zeigt die Leica Galerie Wien eine Auswahl dieser analogen Kunstwerke in der Ausstellung „f/5.6“. Der Eintritt ist frei; die Vernissage findet in Anwesenheit von Bogdan Dziworski statt.
Stets umgeben von der Aura des Cineastischen, muten die analogen Schwarzweiß-Fotografien von Bogdan Dziworski wie Filmstills aus den Werken eines Andrzej Wajdas oder Janusz Morgensterns an. In einzigartigen Momentaufnahmen fängt Dziworski die Dynamik und Strahlkraft alltäglicher Motive ein.
1941 in Łódź (im heutigen Polen) geboren, studierte Bogdan Dziworski an der staatlichen Hochschule für Film, Fernsehen und Theater – bis heute eines der renommiertesten Filminstitute der Welt, an dem etwa auch ein gewisser Roman Polański ausgebildet wurde. Nach seinem Abschluss arbeitete Dziworski unter anderem mit der Polnischen Filmchronik – einer 10-minütigen Wochenschau, in polnischen Kinos vor der Ausstrahlung des Hauptfilms gezeigt – und der polnischen Filmgesellschaft „Zespoły Filmowe“ zusammen. Er spezialisierte sich auf das Doku-Format und produzierte vorwiegend Kurzfilme und Featurettes.
„Seine Wurzeln im Bewegtbild prägen die fotografischen Werke Dziworskis. Er ist ein versierter wie auch einfühlsamer Beobachter des Lebens, der die Emotionen, die Stimmungen, aber auch den Charakter seiner Modelle perfekt einzufangen weiß. Dziworskis Bilder sprühen vor Leben und hinterlassen einen bleibenden Eindruck beim Betrachter“, erklärt Miriam Marzura, Managerin der Leica Galerie Wien, die Bogdan Dziworskis „f/5.6“ von 8. April bis 25. Juni zeigt. Die Ausstellung wurde von Rafal Lochowski (Leica Galerie Warschau) kuratiert.
„Nach der aktuellen Ausstellung ‚The Eyes of Humanity‘ von Steve McCurry steht uns mit ‚f/5.6‘ das nächste Highlight ins Haus“, so Marzura. „Besonders freuen wir uns natürlich darauf, Professor Dziworski am 7. April persönlich zur Vernissage begrüßen zu dürfen.“
Die Leica Galerie Wien hat es sich zur Aufgabe gemacht, hochkarätige Namen und vielversprechende Newcomer aus der Welt der Fotografie nach Österreich zu holen. „Unsere Galerie ist als Begegnungszone gedacht, in der die Vielfalt der Fotokunst nicht nur betrachtet und diskutiert, sondern auch gelebt wird“, erläutert Marzura. „Wir wollten einen offenen Raum schaffen, in der Menschen mit den verschiedensten Backgrounds aus allen Ecken der Welt sowie eine Vielzahl von Kunstströmungen und Stilrichtungen aufeinandertreffen. Neben den Ausstellungen laden wir Künstlerinnen und Künstler ein, die in der Galerie Kurse, Talks und Workshops abhalten.“
Wie alle Ausstellungen in der Leica Galerie Wien findet auch Bogdan Dziworskis „f/5.6“ bei freiem Eintritt statt. Im Vorfeld der Fotoausstellung wird dem polnischen Künstler zudem ein Abend im Wiener Filmmuseum gewidmet. Letzteres zeigt am 6. April sechs Kurzfilme Dziworskis, unter anderem den 22-minüten „Sceny narciarskie z Franzem Klammerem“ (deutscher Titel: „Skiszenen mit Franz Klammer“) aus dem Jahr 1980.
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