Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des Leica Oskar Barnack Awards (LOBA) präsentiert das Ernst Leitz Museum ab dem 23. Oktober einen umfangreichen Rückblick auf alle LOBA-Gewinner. Gleichzeitig sind in der Leica Galerie Wetzlar die Arbeiten der LOBA- Gewinner 2020 zu sehen.
Die Ausstellung ist ein Rückblick auf den Leica Oskar Barnack Award: viele bewegende und berührende Geschichten, spannende Wiederentdeckungen und Neubegegnungen, ganz unterschiedliche Perspektiven. Diese Ausstellung belegt eindrücklich den visuellen Reichtum der LOBA-Gewinner- und Newcomer-Serien aus vier Jahrzehnten und präsentiert den Bildjournalismus in seiner vielfältigen Ausprägung und steten Veränderung. Verbindendes Element ist der humanistische Ansatz des LOBAs, denn von Anfang an richtete sich der Preis an Fotografen, die „mit scharfer Beobachtungsgabe und auf die anschaulichste Weise das Humanitäre und die Beziehungen des Menschen zu seiner Umwelt zum Ausdruck bringen“ – so ist es schon in den frühsten Wettbewerbsausschreibungen nachzulesen.
Und daher sind es vor allem gesellschaftsrelevante Themen, die sich in den Gewinner-Serien zeigen und von denen viele bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren haben. Ob Alltag oder Ausnahmesituationen, Forschung, Politik, Leben und Freizeit: Die Fotografen reflektieren vitale Prozesse und bilden gesellschaftliche Diskussionen ab, beispielsweise den Umgang mit medizinischen Problemen, Armut oder sozialen Ungerechtigkeiten. Noch bedeutender erscheinen Reportagen über bestimmte Menschen, Lebensgemeinschaften oder Gesellschaftsformen, die in den Serien einen Auftritt erhielten und die Vielfalt des Lebens abbilden. Ob Friedensmarschierer, Hundertjährige, Nomaden in Sibirien, Roma, Mennoniten oder Caravan-Touristen, ob Männlichkeitsbilder in der islamischen Welt oder Tänzer in China, um nur einige Beispiele zu nennen: In der Gesamtschau geben die LOBA- Serien Einblicke in unbekannte Welten und zeigen ein vielteiliges Kaleidoskop unterschiedlicher Lebensformen der Welt – gesehen mit den Augen weltberühmter Fotografen wie Sebastião Salgado, Gianni Berengo Gardin, Wendy Watriss, Jane Evelyn Atwood, David Turnley oder Max Pinckers. Viele Karrieren erhielten durch den LOBA einen ersten entscheidenden Anschub.
Ausgangspunkt für den Wettbewerb war der 100. Geburtstag von Oskar Barnack (1879– 1936), genialer Erfinder und Entwickler der Ur-Leica, mit der Leica Fotografie-Geschichte schrieb und die Amateurfotografie und insbesondere den Bildjournalismus revolutioniert hat. Der Leica Oskar Barnack Award, 1980 in seiner ersten Folge mit wenigen schwarzweißen Reportage-Aufnahmen der Gewinner-Serie gestartet, entwickelte sich in den nächsten Jahrzehnten zu einer der renommiertesten internationalen Fotografie-Auszeichnungen. Im Jubiläumsjahr wurde das Bewerbungsverfahren durch die Unterstützung zahlreicher Fotografie-Experten nochmals optimiert, um das Ansehen des LOBA weiter zu steigern.
Die Ausstellung „40 Jahre Leica Oskar Barnack Award“ bietet die Chance einer Bilanz, bei der sich der Blick nicht nur auf Fotografenpersönlichkeiten und ihre Geschichten richtet, sondern auch auf vier Jahrzehnte Fotografie-Geschichte, in denen sich die Formen, aber auch das Selbstverständnis des Bildjournalismus grundlegend verändert haben.
Die umfangreiche Ausstellung auf beiden Etagen des Ernst Leitz Museums präsentiert über 350 Exponate. Der begleitende, reich illustrierte Katalog dokumentiert alle 52 Positionen des LOBA – 40 Gewinner und zwölf Newcomer. So lässt sich ein äußerst lebendiges Archiv der Geschichte des Fotojournalismus erleben und neu entdecken.
Parallel zu der Ausstellung werden in der Leica Galerie Wetzlar die aktuellen Preisträger des Jahres 2020 präsentiert. Die Bekanntgabe der Gewinner des Leica Oskar Barnack Awards 2020 erfolgt am 22. Oktober 2020.
www.leica-oskar-barnack-award.com