Vom 19. Februar bis zum 7. Juni 2020 widmen die Stiftung F.C. Gundlach und das Kunstfoyer München dem bedeutenden Fotografen Toni Schneiders zu seinem 100. Geburtstag eine Gesamtschau, die ihn als Porträtist, als Reise-, Industrie- und Landschaftsfotograf neu entdeckt.
Toni Schneiders ist einer der stilprägenden Fotografen in Deutschland nach 1945. Mit seinen Aufnahmen im Rahmen von „fotoform“ und „subjektiver fotografie“ hat er entscheidend dazu beigetragen, die Bildsprache der fotografischen Avantgarde der 1950er Jahre zu erneuern und zu erweitern. In seinem unmittelbaren Lebensumfeld im Alpenvorland und auf Reisen in aller Welt hielt Toni Schneiders markante Momente der Wirklichkeit und des Lebens in Fotografien fest, deren Protagonist ein Mensch, ein Objekt oder eine Landschaft sein konnte. Für seine präzise komponierten Aufnahmen fand Toni Schneiders die Schönheit der grafischen Form in den einfachen und naheliegenden Dingen. Durch dezidierte Bildausschnitte und die Betonung von Fläche und Linie, von Kontur und Struktur erzeugte er Motive von großer Klarheit, setzte sie aber zugleich mit Humor und Einfühlungsvermögen in eine menschliche Perspektive.
Toni Schneiders (1920-2006), absolviert bis 1939 eine Fotografenlehre in Koblenz und wird unmittelbar darauf als Frontberichterstatter eingezogen. 1948 eröffnet Schneiders ein Fotostudio in Lindau. 1949 wird er Gründungsmitglied der Gruppe ›fotoform‹ und wird in vielen Ausstellungen zur „subjektiven fotografie“ im In- und Ausland ausgestellt. In Merian veröffentlicht er erste Reisefotografien und unternimmt seit 1952 langandauernde Reisen unter anderem nach Äthiopien, Skandinavien, in den Mittelmeerraum und Südostasien. Seine Fotografien erscheinen in fast 200 Bildbänden.
*Zur Ausstellung erscheint ein Katalog: Schaut her! Toni Schneiders, herausgeben von Sebastian Lux, mit Texten von Hans-Michael Koetzle, Sebastian Lux und Franziska Mecklenburg, Steidl Verlag, Göttingen