„The Dying Dead Sea” lautet der Titel der künftigen Ausstellung in der Epson Digigraphie-Galerie in Zingst. Fotograf Moritz Küstner hat den Rückgang des Wasserspiegels im Toten Meer über zwei Jahre fotografisch dokumentiert. Ebenso geht er auch den Ursachen für den schlechten Zustand des Gewässers nach.
Moritz Küstner ist beim diesjährigen Epson Digigraphie-Fotowettbewerb einer von zwei Gewinnern einer Ausstellung. Seine Vernissage findet am 24. Mai in der Digigraphie-Galerie in Zingst statt – einen Tag vor Beginn des renommierten Umweltfotofestivals „horizonte zingst“.
Küstner, Jahrgang 1989, arbeitet als freier Fotojournalist unter anderem für Die Zeit, Stern, Süddeutsche Magazin und CNN. Seine Arbeiten wurden mit dem Deutschen Jugendfotopreis ausgezeichnet. Darüber hinaus gehörte er zu den Bestplatzierten beim 68. College Photographer of the Year Contest und war für die Sony World Photography Awards nominiert.
Das Tote Meer ist extrem reich an Mineralien und Salz. Doch dieses einzigartige Ökosystem ist in existenzieller Gefahr: Der Wasserpegel des nördlichen Teils sinkt jährlich um etwa einen Meter. Die Folgen hält Moritz Küstner dokumentarisch im Bild fest. Darunter eine Bummelbahn, mit der ein Spa-Center seine Badegäste von den Umkleiden zum 1,5 Kilometer entfernten Wasser bringt oder zahlreiche Sinklöcher, die sich seit den 90er-Jahren allein an Israels Uferseite aufgetan haben. Küstner beleuchtet in seinen Fotos aber auch Ursachen des alarmierenden Ist-Zustands, wie Eingriffe des Menschen in den Wasserkreislauf oder die wachsende Landwirtschaft.
Zur Jury des Epson Digigraphie-Fotowettbewerbs 2019 gehörten Karen Fromm, Professorin für Fotojournalismus und Dokumentarfotografie an der Hochschule Hannover, Tobias Habermann vom Berufsverband Freie Fotografen (BFF) und Klaus Tiedge, Kurator des „horizonte“-Umweltfotofestival Zingst. Die Mitglieder hat bei Ihrer Entscheidung neben der hohen Qualität von Küstners Arbeit vor allem die Vielschichtigkeit seiner fotografischen Annäherung beeindruckt. Denn Moritz Küstner dokumentiert nicht nur den Rückgang des Toten Meeres, sondern vermittelt auch den ambivalenten Umgang der Menschen mit dieser Situation.