Zwei Fotografen, zwei Flüsse: Vom 29. März bis 7. Juli präsentiert das NRW-Forum Düsseldorf mit „Two Rivers“ die wichtigsten fotografischen Werkgruppen des deutschen Künstlers Joachim Brohm und des US- amerikanischen Fotografen Alec Soth. Die Ausstellung vereint Werke aus insgesamt zehn Serien, unter anderem Alec Soth’ Hauptwerk „Sleeping by the Mississippi“ und Joachim Brohms „Ruhr“-Serie.
Alec Soth gehört seit seinem ersten Hauptwerk „Sleeping by the Mississippi“ aus dem Jahre 2004 zu den wichtigsten Fotografen der internationalen Fotoszene. Soth ist bildender Künstler, Magnum-Fotograf, Blogger, Verleger und Pädagoge. Er erforscht die vielen verschiedenen Formen der Fotografie und wie sie sich in der Welt präsentieren. Als lyrischer Dokumentarfotograf – in der Tradition von Robert Frank, Stephen Shore und Joel Sternfeld – sieht sich Soth in erster Linie als amerikanischer Fotograf. Die Landschaften der USA, der majestätische Mississippi, die donnernden Niagarafälle, die weiten und offenen Wüsten, die kleinen Städte und Vororte: Alle haben die Struktur und den Rahmen für seine poetischen Studien über das amerikanische Leben geschaffen.
Neben „Sleeping by the Mississippi“ (2004) werden vor allem Werke aus den Serien
„Niagara“ (2006) und „Songbook“ (2014) gezeigt.
Joachim Brohm ist bildender Künstler, der sich mit dem Medium der Fotografie ausdrückt und maßgeblich an der Entwicklung der Fotografie als Kunstform seit den 1980er Jahren beteiligt war. In seiner ersten, international viel beachteten Serie „Ruhr“ (1980-1983) dokumentierte er das Freizeitverhalten der Menschen am Ufer der Ruhr. Brohm gehört neben den Fotografen der Düsseldorfer Fotoschule zu den wichtigsten Fotokünstlern in Deutschland. In seinen oft dokumentarisch geprägten Arbeiten setzt er sich vor allem mit den Strukturen der Stadtentwicklung und der Stadtperipherie – mit allen sozialen, soziologischen, ökonomischen und kulturellen Implikationen – auseinander.
Künstlerisch ausgebildet und geprägt wurde er an der Folkwang Hochschule in der Tradition von Otto Steinert und Michael Schmidt, aber auch durch sein Fulbright Stipendium an der Ohio State University, an der er Fotografie bei Allan Sekula studierte. Neben Brohms Frühwerk „Typology“ (1979), in dem er im Stil von Bernd und Hilla Becher die typologischen Besonderheiten von Kleingärten dokumentierte, präsentiert die Ausstellung auch Arbeiten aus seinem amerikanischen Werk „Ohio“, der „Ruhrstadt“ (1988-92), „Areal“ (1992-2002) und „Culatra“ (2008-2010). Als Premiere werden erstmals die seltenen Portraits aus Ohio gezeigt. Bis heute lehrt Joachim Brohm Fotografie an der HBG – Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig.
Die Ausstellung wird kuratiert von Ralph Goertz, Leiter des IKS – Institut für Kunstdokumentation, der im NRW-Forum bereits mit den Ausstellungen Joel Meyerowitz Retrospective oder Lindbergh/Winogrand: Women on Street vertreten war.